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Psalm, Andacht, Lieder und Fürbittengebet von Pfarrerin Brigitte Schöne und Kirchenmusikerin Nadine Klusacsek

 

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Orgelvorspiel aus der Sonate in A Dur von F. Mendelssohn, 2. Satz Andante tranquillo von unserer Kirchenmusikerin Nadine Klusacsek: 

 

"Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.“ (Psalm 66,20)

Beten – das heißt in Verbindung sein mit Gott. Wie aber komme ich in Kontakt mit Gott? Bleibt nicht ungehört, was ich zu ihm spreche? Vielen fällt das Beten schwer. Andere erleben es als befreiend, ihr Herz auszuschütten oder in der Stille Gott zu suchen. Der Sonntag Rogate ermutigt zum Gebet.

 

Psalm 95

Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken
und jauchzen dem Hort unsres Heils!
Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen
und mit Psalmen ihm jauchzen!
Denn der Herr ist ein großer Gott
und ein großer König über alle Götter.
Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde,
und die Höhen der Berge sind auch sein.
Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht,
und seine Hände haben das Trockene bereitet.
Kommt, lasst uns anbeten und knien
und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat.
Denn er ist unser Gott
und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.

 

Lied

Unser Vater

1. Bist zu uns wie ein Vater, der sein Kind nie vergisst.
Der trotz seiner Größe immer ansprechbar ist.

Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen.
Vater, unser Vater, bis and Ende der Zeiten. Amen

2. Deine Herrschaft soll kommen, das, was du willst, geschehn.
Auf der Erde, im Himmel sollen alle es sehn.

3. Gib uns das, was wir brauchen, gib uns heut unser Brot.
Und vergib uns den Aufstand gegen dich und Dein Gebot.

Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen.
Vater, unser Vater, bis and Ende der Zeiten. Amen

4. Lehre uns zu vergeben, so wie du und vergibst.
Lass uns treu zu die stehen, so, wie du immer liebst.

5. Nimm Gedanken des Zweifels und der Anfechtung fort.
Mach uns frei von dem Bösen durch dein mächtiges Wort.

6. Deine Macht hat kein Ende, wir vertrauen darauf.
Bist ein herrlicher Herrscher und dein Reich hört nie auf.

Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen.
Vater, unser Vater, bis and Ende der Zeiten. Amen

Liedbegleitung von unserer Kirchenmusikerin Nadine Klusacsek: 

 

Wie soll ich beten? Gibt es da eine Richtlinie für das richtige Beten? Kann man das lernen? Im 11. Kapitel des Lukasevangeliums ist nachzulesen, wie das Vaterunser zu den Menschen kam. Und es wird deutlich, dass Gott denen gibt, die ihn bitten. Gott gibt durch seine Menschen. Hier die Worte des Evangeliums, geschrieben von Lukas im 11. Kapitel, Verse 1-13.

 

Evangelium

„Und es begab sich, dass er an einem Ort war und betete. Als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht:

Vater! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.
Gib uns unser täglich Brot Tag für Tag
und vergib uns unsre Sünden; denn auch wir vergeben jedem, der an uns schuldig wird.
Und führe uns nicht in Versuchung.

Und er sprach zu ihnen: Wer unter euch hat einen Freund und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote; denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben. Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.

Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.

Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater um einen Fisch, und der gibt ihm statt des Fisches eine Schlange? Oder gibt ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion?
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“

 

Andacht

Heute früh hüpfte ihr das Herz vor Dankbarkeit angesichts der Schönheit der Natur während ihres morgendlichen Laufes am Kanal entlang. Ein Moment der Freude, der inneren Dankbarkeit und des Einsseins mit sich selbst und der Welt. - War das ein Gebet? Am Telefon zur selben Stunde ein Gespräch von Sohn und Vater: Wie geht es Dir? - fragt der Sohn. Es folgt eine lange Klage. Klage von Einsamkeit und über die ständigen Schmerzen und dem Gefühl von Sinnlosigkeit. - War das ein Gebet? Nun, Gebete sind es wohl nicht. Keines der Freude und keines der Klage. Denn Gebete richten wir nicht an uns selbst oder an einen lieben Menschen. Gebete richten wir an Gott.

Und doch könnte es dies sein –ein Gebet-, denn Gott ist offen für unsere Freude und ebenso für unsere Klage. Nur ansprechen müssen wir ihn dann auch, IHN, Gott.

„Vater unser im Himmel“ – das ist die Anrede, die uns Jesus vorschlägt. „Guter Gott“ spreche ich, die Pfarrerin, in den Gottesdiensten. „Gott“ – auch das reicht. Und nichts zu sagen ist ebenso genug, wenn wir uns doch innerlich ausrichten auf Gott, unseren Schöpfer und Erhalter. Gott will angesprochen und unser Gegenüber sein. Gott will persönlich in unser Leben hineingezogen werden.

Schwer haben wir es in den modernen Zeiten, denn Gebet ist auch Bitte und wer bittet, braucht etwas. Wer um etwas bittet, schafft es nicht allein, zeigt sich bedürftig und abhängig und anfechtbar. In unserer Zeit all das ein Makel. Es sei erst die Not, die manchen das Beten lehrt, heißt es. Doch das ist wohl nicht richtig. Not ist eher wie eine Erinnerung. Eine Erinnerung daran, dass es da etwas gibt, das tiefer reicht als unsere Angst und das höher ist als unsere Vernunft. Und im Sprechen zu Gott wird deutlich, dass wir uns nicht mehr allein durchkämpfen können und wollen. Wir teilen mit, was uns bewegt. Wir teilen und geben dabei ab von der Last unserer Not.

Momentan leben wir in schwierigen Zeiten. Es wird uns deutlich, was wirklich elementar und lebenswichtig ist. Nicht die Reise in den Urlaubstagen ist lebenswichtig. Sie ist schön, aber ein Zubrot, sozusagen. Elementar ist auch nicht die Erfüllung aller vermeintlichen Pflichten oder ein Schrank voller Kleider. Wir nehmen wahr: Uns fehlt vor allem die Nähe zu den Lieben, das gemeinsame Bier, die Umarmung voller Freude und das Familienfest am Wochenende. Elementar ist die menschliche Nähe. Wir leiden unter der Unsicherheit in Bezug auf die Arbeit und – ja oft genug- auch unter dem Wie des Lebens. Perspektiven und Versorgung sind elementar. Ganz grundsätzlich und sehr elementar geht es gerade zu. Wir kommen an Grenzen und werden dann im Stillstand erinnert, dass wir nicht allein dastehen müssen: Da ist Gott, der in unser Leben hineingezogen werden möchte. Wir sollen uns ermutigen lassen zu beten.

„Wenn ihr betet“ so spricht Jesus zu seinen Jüngern und fügt dem hinzu, was alles nicht gut und nicht vonnöten ist: Viel zu reden brauchst du nicht – Gott weiß es sowieso. Und Gott was vorzumachen wäre verlorene Mühe. Es muss auch keiner sehen oder hören. Nur vor Gott allein bringe deine Worte, bringe dich selbst und das, was dich bewegt.

Im Anschluss an alle diese Reden über das Beten schenkt Jesus den Seinen ein ganz konkretes Gebet, vorformulierte Sätze sozusagen, als Hilfe für das Gespräch zu Gott. Es ist das Vaterunser. Mit diesem Gebet sind wir sozusagen „auf der sicheren Seite“ im Gespräch mit Gott, wenn wir noch ungeübt sind oder nach langem Schweigen die Brücke fehlt. „Vater unser im Himmel…“ können wir zu Gott sprechen, und wir können in Jesu Gebetsworten und mit sieben Bitten Gott nahetreten.

„Unser tägliches Brot gibt uns“ – heißt es im Gebet. Ja, guter Gott, mögen wir sagen. Gib das, was so nötig ist für uns, um im Gleichgewicht zu bleiben, körperlich und seelisch. „Und vergib uns unsere Schuld“ bitten wir, dass heil wird, was verletzt oder gar zerbrochen ist. „Führe uns nicht in Versuchung“, denn sonst zerstören wir Gutes. „Erlöse uns von dem Bösen“, ja, von dem verführerischen, bedrohlichen, lebensgefährlichen in unserem Alltag.

So können wir mit Jesu Worten beten und die Worte Jesu immer wieder neu meditieren und mit uns selbst füllen.

Im Beten können wir abgeben von uns selbst an Gott. Und dann können wir Gott machen lassen. Im Glauben an Gott - der uns geschaffen hat und uns in Liebe ansieht - können wir IHN machen lassen.

Amen.

(Der zugrundeliegende biblische Text ist nachzulesen bei Matthäus 6, 5-15)

 

Fürbittengebet

Gott, wir kommen zu Dir.
Dankbar für alles, was wir sind und haben.
Aber auch in Sorge um so vieles, was uns bedrängt und bedroht.

Wir bitten dich, Gott:

Bleib mit deiner Gnade bei den Menschen,
die in so vielen Ländern der Erde von Gewalt, Terror, Krieg und heimtückischen Krankheiten umgeben sind. Schenke den Verfolgten sichere Orte und den Asylsuchenden neue Heimat und Zuhause.

Bleib bei denen, die Angst um ihr Leben und das ihrer Angehörigen haben,
und allen, die sich - mit den Mitteln und Möglichkeiten, die sie haben – für den Frieden einsetzen.

Bleib mit deiner Gnade bei allen, die sich etwas Wichtiges vorgenommen haben,
die vor schwierigen Aufgaben stehen, neue Wege gehen oder nach dem Scheitern ihrer Pläne noch einmal von vorn anfangen wollen.

Bleib mit deiner Gnade bei den Sterbenden und ihren Angehörigen. Schenke ein friedliches Sterben und Trost in den Stunden des Abschieds.

Bleib mit deiner Gnade bei den Kindern und deren Familien, dass sie in dieser Zeit auch viel Gutes erfahren. Sei bei den Einsamen und Verzagten, dass sich ihr Leben erhellt.

Vater unser im Himmel…

 

Segen

Gott segne Sie und er behüte Sie.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über Ihnen und sei Ihnen gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf Sie und gebe Ihnen Frieden.

 

Da wohnt sein Sehnen tief in uns (Singt Jubilate 128) von unserer Kirchenmusikerin Nadine Klusacsek: 

 

Mit herzlichen Grüßen.

Ihre Pfarrerin Brigitte Schöne und Ihre Kirchenmusikerin Nadine Klusacsek

 

Bitte um Ihre Spende für das Berliner Missionswerk

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) unterhält ökumenische Partnerschaften mit Kirchen in Polen, Tschechien, Rumänien, Russland, den USA, England, Frankreich, Schweden, Japan, Taiwan, China und Südkorea. Sie unterstützt die ökumenische Arbeit in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen der EKBO vor Ort wie auch ökumenische Partnerschaften im Ausland. Die Zusammenarbeit eröffnet neue Horizonte und verhilft zu bereichernden Lerngemeinschaften. Damit Gemeinden und Kirchenkreise daran teilhaben können, fördert das Referat ökumenische Veranstaltungen, Auslandsreisen zu den Partnern, den Einsatz internationaler Freiwilliger und vieles mehr.

Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.berliner-missionswerk.de/partner-projekte-weltweit.html

Bitte nutzen Sie das Spendentool der EKBO unter www.ekbo.de/spenden

 

Spendenaktion der Johann-Sebastian-Bach-Gemeinde für freiberufliche Musikerinnen und Musiker

In unserer Gemeinde wird Kirchenmusik und weltliche Musik - im Gottesdienst und in der Konzertreihe der Gemeinde - seit vielen Jahren in einer großen Vielfalt dargeboten. Wir möchten die freiberuflichen Musikerinnen und Musikern, deren Auftritte in unserer Gemeinde im ersten Halbjahr 2020 wegen der Corona-Krise nicht stattfinden konnten, in dieser schwierigen Situation finanziell unterstützen. Daher bitten wir um Spenden auf das unten genannte Konto.

Im Gottesdienst hören wir sonntags die Orgel, manchmal setzt ein anderes Instrument wie die Flöte oder Harfe musikalische Impulse und der Gemeindechor, der Gospelchor oder das Instrumentalensemble bringen geistliche Musik zu Gehör. Hinzu kommt die Konzertreihe, in der ca. einmal im Monat Musik erklingt - vom Solokonzert am Flügel im Gemeindesaal über Auftritte kleinerer Ensembles bis zu den Familienkonzerten - Jazz für alle - und den Konzerten von Gospel Stream. Im Zuge der Corona-Krise mussten wir, genau wie alle anderen Kirchengemeinden, für viele Wochen alle Gottesdienste und Konzerte absagen. Freiberuflich tätige Musikerinnen und Musiker, die mit solchen Auftritten ihren Lebensunterhalt verdienen, treffen diese Absagen hart. Die Passionszeit, die Ostertage und die Konfirmationswochenenden sind für Künstler, die sich im kirchlichen Raum bewegen, in der Regel eine Zeit mit vielen Auftritten. Bis Ende Juni sind in Berlin jedoch alle Konzerte untersagt und Gottesdienste sind nur mit Einschränkungen möglich.

Auch wenn es staatliche Unterstützung für Soloselbständige gibt, ist für viele freiberufliche Musikerinnen und Musiker die finanzielle Lage sehr schwierig. Daher haben wir uns zu einer lokalen Spendenaktion entschlossen. Hier soll kein Verein und keine Institution gefördert werden, sondern die gesammelten Spenden sollen zu 100% Künstlerinnen und Künstlern zugutekommen, mit denen von März bis Juni 2020 in unserer Gemeinde Gottesdienste oder Konzerte geplant waren. Es handelt sich um eine Gruppe von ca. 15 Personen und die Spendenaktion endet am 30.6.2020. Alle, die eine Spende bekommen, werden im Juli 2020 denselben Betrag erhalten, abhängig von der Summe der eingegangenen Spenden.

Möchten Sie mithelfen?

Dann bitten wir um Ihre Spende auf folgendes Konto:

IBAN DE 34 520 604 101 803 966 399
Kontoinhaber: Ev. Johann-Sebastian-Bach-Kirchengemeinde
Verwendungszweck: Musiker

Vielen Dank!