Geistliche Angebote

Psalm, Gebet und Andacht von Katja Tobolewski

 

Bild von Jim Black auf Pixabay

 

Wochenspruch

Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Gute Gerechtigkeit und Wahrheit. (Epheser 5, 8b, 9)

 

Lied

Du hast uns Herr gerufen (EG 168, 1-3)

1 Du hast uns, Herr, gerufen und darum sind wir hier.
Du hast uns, Herr, gerufen und darum sind wir hier.
Wir sind jetzt deine Gäste und danken dir.
Wir sind jetzt deine Gäste und danken dir.

2 Du legst uns deine Worte und deine Taten vor.
Du legst uns deine Worte und deine Taten vor.
Herr, öffne unsre Herzen und unser Ohr.
Herr öffne unsre Herzen und unser Ohr.

3 Herr, sammle die Gedanken und schick uns deinen Geist.
Herr, sammle die Gedanken und schick uns deinen Geist,
der uns das Hören lehrt und dir folgen heißt,
der uns das Hören lehrt und dir folgen heißt.

 

Psalm 48

Groß ist der HERR und hoch zu rühmen in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berge. Schön ragt empor sein Gipfel, daran sich freut die ganze Welt. Wie wir's gehört haben, so sehen wir's an der Stadt des HERRN Zebaoth, an der Stadt unsres Gottes: Gott erhält sie ewiglich. Sela. Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel. Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden. Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit. Es freue sich der Berg Zion, und die Töchter Juda seien fröhlich um deiner Rechte willen. Ziehet um den Zion herum und umschreitet ihn, zählt seine Türme; habt gut acht auf seine Mauern, / durchwandert seine Paläste, dass ihr den Nachkommen davon erzählt: Dieser ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist's, der uns führet.

 

Gebet

Jesus, Du bist das Licht der Welt und wir dürfen leben als Kinder des Lichts in dieser Welt. Lass uns in diesem Gottesdienst unser Leben im Licht Deiner Güte anschauen. Lass es hell werden in unseren Herzen und stärke uns in unserem Glauben. Und lass uns erkennen, wie wir als Kinder des Lichts leben können. Dir und Deinem Vater im Himmel und dem Heiligen Geist sei Ehre in Zeit und Ewigkeit. Amen.

 

Evangelium

Matthäus 5, 13-16

Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz kraftlos wird, womit soll man’s salzen? Es ist zu nichts hinfort nütze, denn dass man es hinausschütte und lasse es die Leute zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter: so leuchtet es allen, die im Hause sind. So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

 

Lied

Sonne der Gerechtigkeit (EG 262)

1 Sonne der Gerechtigkeit, gehe auf zu unsrer Zeit; brich in deiner Kirche an, dass die Welt es sehen kann.
Erbarm dich, Herr.

2 Weck die tote Christenheit, aus dem Schlaf der Sicherheit, dass sie deine Stimme hört, sich zu deinem Wort bekehrt.
Erbarm dich, Herr.

3 Schaue die Zertrennung an, der sonst niemand wehren kann; sammle, großer Menschenhirt, alles, was sich hat verirrt.
Erbarm dich, Herr.

6 Lass uns deine Herrlichkeit sehen auch in dieser Zeit und mit unsrer kleinen Kraft suchen, was den Frieden schafft.
Erbarm dich, Herr.

7 Lass uns eins sein, Jesu Christ, wie du mit dem Vater bist, in dir bleiben allezeit heute wie in Ewigkeit.
Erbarm dich, Herr.

 

Predigt

Text: 1 Korinther 6,9-14 19-20

Denn die Predigt von Christus ist unter euch kräftig geworden. Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn. Ich ermahne euch aber, Brüder und Schwestern, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle mit einer Stimme redet; und lasst keine Spaltungen unter euch sein, sondern haltet aneinander fest in einem Sinn und in einer Meinung. Denn es ist mir bekannt geworden über euch, meine Brüder und Schwestern, durch die Leute der Chloë, dass Streit unter euch ist. Ich meine aber dies, dass unter euch der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere: Ich zu Apollos, der Dritte: Ich zu Kephas, der Vierte: Ich zu Christus. Wie? Ist Christus etwa zerteilt? Wurde denn Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft? Ich danke Gott, dass ich niemanden unter euch getauft habe außer Krispus und Gaius. Denn es steht geschrieben (Jesaja 29,14): »Ich will zunichtemachen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.« Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?

Lieber Paulus, da hast du den Menschen in der Gemeinde von Korinth ja ganz schön etwas um die Ohren gehauen: Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lustknaben noch Knabenschänder noch Diebe noch Habgierige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes ererben. Und dann erklärst du den Korinthern ausführlich, warum du es nicht für richtig hältst, wenn Christen zu Huren gehen.

Lieber Paulus, wir leben heute in einer anderen Welt als du damals. Manches davon kannst du dir wahrscheinlich nur schwer vorstellen. In der Ehe ist die Frau heute nicht mehr Eigentum des Mannes. Für uns ist die Ehe eine Beziehung zwischen zwei Gleichberechtigten. Das heißt auch, dass man Sexualität nicht mehr nur von den Männern her verstehen kann. Außerdem gibt es in unserem Land auch Ehen zwischen zwei Männern oder zwischen zwei Frauen. Ich weiß, das war für dich undenkbar. Und du kannst dir wahrscheinlich auch nur schwer vorstellen, dass heute viele Menschen als Familie zusammenleben, ohne verheiratet zu sein. Und dass auch unverheiratete Frauen Sex haben, ohne gleich Prostituierte zu sein. Wir haben heute gute Gründe, warum das so ist. Es hat etwas mit Menschenwürde zu tun. Und für uns Christen auch mit unserem Glauben.

Lieber Paulus, deine strengen Worte über die Unzucht haben viele, viele Christen zu hören bekommen im Laufe der Jahrhunderte, die zwischen dir und uns liegen. Manche haben das so verstanden, dass Christen am besten gar nichts mit Sex zu tun haben sollten – außer zum Kinderzeugen und Kinderkriegen. So hast du das wahrscheinlich gar nicht gemeint. Du sprichst vom Leib als einem Tempel des Heiligen Geistes. Damit machst du doch eigentlich klar, dass unser menschlicher Körper etwas sehr Kostbares ist. Aber passiert ist es trotzdem. Christen haben gegen Unzucht gewettert und sich dabei auf dich bezogen. So haben viele Menschen ihre Sexualität verdrängt oder oft ein schlechtes Gewissen gehabt. Manche Formen von Sexualität wurden ganz verurteilt. Darunter haben Menschen gelitten. Von dieser Geschichte schwingt einiges mit, wenn wir deine Worte heute lesen. Und das macht es nicht so einfach, dir wirklich zuzuhören, wenn du wie hier über den menschlichen Körper sprichst.

Wir Christen sind Kinder des Lichts. So steht es als Überschrift über diesem Sonntag. Im Wochenspruch sind wir so angeredet worden: Als Kinder des Lichts. Im Evangelium haben wir davon gehört, dass wir Licht der Welt sind. In unserem Predigttext hören wir jetzt, dass wir Gott mit unserem Leib preisen sollen. Und dass unser Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist.

Tempel sind religiöse Gebäude. Die Griechen und Römer bauten sie meist mit Säulen. Bei den alten Ägyptern gab es Tempel und bei den Maya. Es gibt buddhistische Tempel und den Tempel von Jerusalem. In sehr vielen Kulturen haben Menschen Tempel gebaut, ich kann sie gar nicht alle aufzählen. Meistens prächtige, repräsentative Gebäude. Manche uralt, nur noch Museen oder Ruinen. Andere lebendig und in Benutzung. Bei den meisten Christen heißen die religiösen Gebäude Kirchen. Und in unserer Gesellschaft spricht man manchmal von Wellness-Tempeln oder Torten-Tempeln. Tempel sind oft sehr besondere Gebäude. Schönheit und Vollkommenheit werden gebaut. Auch Macht wird gezeigt. Gott wohnt dort, sagt man in manchen Kulturen. Dem Göttlichen kann man dort besonders nahe sein, sagt man anderswo. Oft gehören bestimmte Rituale dazu. Sehr klar ist festgelegt, was man tut, wenn man in einen Tempel geht. Manchmal gibt es auch Voraussetzungen, die man erfüllen muss, damit man in einen Tempel darf. Und nun soll unser Körper ein Tempel sein, so lesen wir es in unserem Bibeltext. Etwas von Schönheit und Vollkommenheit ist darin zu sehen! Das ist erstmal ein großes Kompliment. Und Gott ist uns da ganz nahe. Auch das ist etwas ganz Wunderbares! Gott möchte nicht in einem Gebäude aus Stein wohnen, sondern mitten im Leben von uns Menschen. Was für eine Wertschätzung ist das!

Lassen Sie uns noch einmal auf Paulus schauen. Er scheint in großer Sorge zu sein, dass Menschen mit ihrem kostbaren Körper nicht gut umgehen. Passt auf, wer oder was Macht über euch hat, sagt er. Es geht um Alkohol, zu viel Besitz und um Sex. Alles ist erlaubt, sagt Paulus. Aber nicht alles dient dem Guten, fügt er hinzu. Menschen bleiben Menschen. Sie können Gott ganz nahe sein. Aber Menschen sind auch in Gefahr, ihr eigenes Leben zu zerstören. Da müssen wir immer wieder genau hinschauen und ehrlich mit uns sein. Essen und trinken wir, weil der Genuss wunderbar ist - oder sind wir abhängig? Freuen wir uns an dem, was wir besitzen - oder haben wir das nur, weil unser Leben uns sonst wertlos erscheint und wir nur einen Schein aufrecht erhalten wollen? Können wir uns an unserem Körper, an unserer Sexualität freuen - oder geht es auch da nur um Machtausübung oder Ersatzbefriedigung? Es sind sehr persönliche Fragen, die Paulus uns da stellt.

Tempel sind ein Versuch, etwas von dem zu bauen, was viel größer ist als das, was Menschen bauen können. Und wir bekommen nun heute gesagt, dass wir ein Tempel des Heiligen Geistes sind. Schönheit und Vollkommenheit kann man in unserem Leben sehen, oder zumindest etwas davon ahnen. Wer die biblischen Geschichten liest, weiß, dass unser Gott einen Blick für die besondere Schönheit des Verletzlichen hat. Gott hat sich immer wieder für Menschen interessiert, die am Rande standen und alles andere als perfekt waren. Sein Sohn Jesus ist in ärmlichen Verhältnissen geboren und ist zu Kranken und Ausgegrenzten gegangen. Der Heilige Geist Gottes hat Menschen immer wieder Kraft gegeben, Barrieren zu überwinden, Versöhnung zu erreichen. Das sind die Maßstäbe, an denen wir uns orientieren können, wenn wir unseren Körper als Tempel verstehen. Schönheit und Vollkommenheit ist da, wo wir Licht der Welt sind.

Das kann bedeuten, dass wir uns an der Schönheit des Lebens freuen und Gott dafür dankbar sind. Genauso kann es bedeuten, dass wir uns nach Leibeskräften dafür einsetzen, dass Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe, ihrem Geschlecht, ihrem Besitz oder anderen Äußerlichkeiten beurteilt werden. Es kann bedeuten, Menschen zu helfen, aus ihren Abhängigkeiten zu finden. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, Gott mit dem Leib zu preisen und dadurch Licht der Welt zu sein. Gott traut uns das zu, dass in unserem Leben etwas von seiner Schönheit und Vollkommenheit leuchtet. Wir müssen wissen, dass wir Menschen auch immer wieder in Gefahr sind, das kaputtzumachen. Davor warnt uns Paulus. Aber grundsätzlich gilt: Gott will durch uns in dieser Welt sichtbar werden. Und dazu gibt er uns auch die Voraussetzungen, dass wir das können. Mit den Worten des Paulus gesagt: Ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes. Lassen wir also unser Licht leuchten in dieser Welt. Dazu stärke uns unser Gott.
Amen.

 

Fürbitte

Ewiger Gott,
Wasserfluten haben uns heimgesucht,
Ortschaften in unserem Land zerstört
und in benachbarten Ländern,
Menschen die Lebensgrundlagen geraubt,
Menschen, Tieren und Pflanzen das Leben genommen.
Immer noch erschüttert stehen wir da
und bringen vor dich unsere Klage,
unsere Verstörung und unsere Gedanken an die Opfer.

Und wir bitten dich:
Sende uns deine Friedenstaube, die Hoffnungsbotin,
und zeichne deinen Regenbogen in den Himmel
als Zeichen deines Bundes mit allem Leben,
dass du die Erde nicht verfluchen willst um der Menschen willen,
dass nicht aufhören soll
Saat und Ernte, Frost und Hitze,
Sommer und Winter, Tag und Nacht.
Wasserfluten haben uns heimgesucht,
in anderen Weltgegenden wüten Hitzestürme.
Vor dir fragen wir uns, was all das bedeutet,
was wir dazu beigetragen haben und was wir ändern müssen.
Wir wissen: Alles ist uns erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten.
Alles ist uns erlaubt, aber nichts soll Macht haben über uns.
Schenke uns deinen Geist, Gott des Lebens,
lass uns Einsicht nehmen und Mut fassen,
begleite uns auf dem harten Weg, der vor uns liegt.
Du bist unser Licht.

Amen

 

Vaterunser

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

 

Lied

Du hast uns Herr gerufen (EG 168)

4 Wenn wir jetzt weitergehen, dann sind wir nicht allein.
Wenn wir jetzt weitergehen, dann sind wir nicht allein.
Der Herr hat uns versprochen, bei uns zu sein.
er Herr hat uns versprochen, bei uns zu sein.

5 Wir nehmen seine Worte und Taten mit nach Haus.
Wir nehmen seine Worte und Taten mit nach Haus
und richten unser Leben nach seinem aus
und richten unser Leben nach seinem aus.

6 Er hat mit seinem Leben gezeigt, was Liebe ist.
Er hat mit seinem Leben gezeigt, was Liebe ist.
Bleib bei uns heut und morgen, Herr Jesu Christ.
Bleib bei uns heut und morgen, Herr Jesu Christ.

 

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.
Amen

 

Mit herzlichen Grüßen, Katja Tobolewski

 

Informationen

Am kommenden Sonntag, 01.08.2021 feiern wir mit Prädikant Hajo Fentz einen Abendmahlsgottesdienst, Reinhold Falk begleitet an der Orgel.

 

Kollektensammlung

Heute sammeln wir für das Gustav-Adolf-Werk und für die Seniorenarbeit in unserer Gemeinde.

Unser Spendenkonto: IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 25.07.2021

Wir leiten Ihre Kollekte zu 100% weiter! Gern senden wir auch eine Spendenbescheinigung zu.