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Psalm, Gebete und Gedanken von Pfarrer Martin Ost


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Den „Allmächtigen“ nennt das Glaubensbekenntnis Gott, nach dem „Vater“ und vor dem „Schöpfer.“ Wie aber soll ich diese Anrede mit manchem, was ich erfahre, in Einklang bringen? Dieser Titel für Gott kommt in der Bibel nicht vor. Dass es aber nichts und niemanden gibt, der oder das mächtiger ist als Gott, das ist das Bekenntnis all der Menschen, deren Worte wir in der Bibel finden und zugleich die Anfechtung aller, die Hilfe erbitten und nicht erleben. Der Wochenspruch treibt die Aussage über Gottes Macht auf die Spitze:

Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium. (2. Timotheus 7, 10b)

Da geht es nicht nur um eine Hoffnung nach dem Tod, es geht darum, wie wir leben. Wo der Tod das Leben bestimmt, müssen Menschen alles auskosten, lassen sich Angst machen, sagen manche Wahrheit nicht mehr, leben das Leben nicht, sondern starren nur auf ein Ende, das sie hinausschieben wollen. Von dieser Macht des Todes mitten im Leben macht die Botschaft frei: Der Tod hat keine Macht. Wie Gott Jesus neues Leben schenkte, so wird er es auch uns schenken.

Lied

Die güldene Sonne bringt Leben und Wonne (EG 444 1,4-5)

1. Die güldene Sonne
bringt Leben und Wonne,
die Finsternis weicht.
Der Morgen sich zeiget,
die Röte aufsteiget,
der Monde verbleicht.

4. Es sei ihm gegeben
mein Leben und Streben,
mein Gehen und Stehn.
Er gebe mir Gaben
zu meinem Vorhaben,
lass richtig mich gehn.

5. In meinem Studieren
wird er mich wohl führen
und bleiben bei mir,
wird schärfen die Sinnen
zu meinem Beginnen
und öffnen die Tür.

Psalm 68

Die Gerechten freuen sich /
und sind fröhlich vor Gott
und freuen sich von Herzen.
Singet Gott, lobsinget seinem Namen! /
Macht Bahn dem, der auf den Wolken einherfährt; er heißt HERR. Freuet euch vor ihm!
Ein Vater der Waisen und ein Helfer der Witwen
ist Gott in seiner heiligen Wohnung,
ein Gott, der die Einsamen nach Hause bringt, /
der die Gefangenen herausführt,
dass es ihnen wohlgehe;
aber die Abtrünnigen bleiben in dürrem Lande.
Gelobt sei der Herr täglich.
Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.
Wir haben einen Gott, der da hilft,
und den HERRN, einen Herrn,
der vom Tode errettet.
Gebt Gott die Macht! Seine Herrlichkeit ist über Israel
und seine Macht in den Wolken.
Zu fürchten bist du, Gott, in deinem Heiligtum. /
Er ist Israels Gott.
Er wird dem Volk Macht und Kraft geben.
Gelobt sei Gott!

Gebet

Barmherziger Gott, du bist der Trost der Traurigen und die Kraft der Schwachen: Befreie uns, wo wir gefangen sind! Rette uns, wo wir in Not sind. Öffne uns Türen zum Leben. Begleite uns heraus aus aller Dunkelheit. Lass uns spüren, dass wir geborgen sind in deiner Hand, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und wirkst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Evangelium

2. Brief an Timotheus, im 1. Kapitel:
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit für das Evangelium in der Kraft Gottes. Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Lied

Jesus lebt, mit ihm auch ich! (EG 115, 1-3)

1. Jesus lebt, mit ihm auch ich! Tod, wo sind nun deine Schrecken?
Er, er lebt und wird auch mich von den Toten auferwecken.
Er verklärt mich in sein Licht; dies ist meine Zuversicht.

2. Jesus lebt! Ihm ist das Reich über alle Welt gegeben;
mit ihm werd auch ich zugleich ewig herrschen, ewig leben.
Gott erfüllt, was er verspricht; dies ist meine Zuversicht.

3. Jesus lebt! Wer nun verzagt, lästert ihn und Gottes Ehre.
Gnade hat er zugesagt, dass der Sünder sich bekehre.
Gott verstößt in Christus nicht; dies ist meine Zuversicht.

 

Auslegung

Klagelieder Jeremias 3, 22-26.31-32

Die Güte des HERRN ist's, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen. … Denn der Herr verstößt nicht ewig; sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte.

I
„Nicht ganz aus“ – eben so davongekommen, das nackte Leben gerettet. Das ist kein „Hurra, wir leben noch!“, das an eigene Kräfte erinnert und dem Widrigen trotzig ins Gesicht schaut, nach dem Motto: Unkraut vergeht nicht.
Muss man das „Güte Gottes“ nennen, wenn man fromm ist: Dass man nicht „gar aus“ ist? Was ist das für ein Gott, der so etwas verlangt?
Wer die Frage unerlaubt findet, soll erst einmal in den Versen vorher nachlesen, was der Mensch durchgestanden hat. Traditionell denkt man an Jeremia, der als Prophet mehr auszustehen hatte als andere und am Ende in den Untergang hineingezogen wurde, vor dem er gewarnt hatte. Wahrscheinlich sind es eher Klagelieder über die Zerstörung Jerusalems. „Ich bin der Mann, der Elend sehen muss“, klagt er, er geht durch tiefste Tiefen: „Er hat mich in Finsternis versetzt wie die, die längst tot sind.“ Gott hört ihn so wenig wie er die Toten hört, schlimmer noch: Gott will nicht hören: „Und wenn ich schreie und rufe, so stopft er sich die Ohren zu vor meinem Gebet!“ Was für ein Gott! Ein schrecklicher Gott.
Ist Gott so? Ist das unser Gott?!
Und da sind keine Mitmenschen, die mit ihm leiden oder ihn trösten. „Ich bin ein Hohn für mein ganzes Volk“. Die einen hielten ihn für ein Ärgernis, weil er ständig Untergang ankündigt, andere für einen Spinner, der seine Alpträume als Gottes Wort verkauft – nun spotten sie alle über ihn: Der im Namen Gottes redete, hat Gott verloren. Wie die Menschen über Jesus am Kreuz spotten: „Er hat Gott vertraut, der helfe ihm jetzt!“. Man bescheinigt ihm Glauben, als es zu spät ist und zeigt den eigenen Unglauben: Gott hilft sowieso nicht. Jesus hilft er nicht und Jeremia nicht und mir auch nicht. Gibt es ihn überhaupt, diesen Gott? Wollen wir so einen Gott?

II
Die Frage mag seltsam klingen in einem Gottesdienst. Aber wer diese Art Glauben leben will, muss wissen: Der Klagende erhebt sich aus der Tiefe nicht, weil sich seine Lage geändert hat, und auch nicht, weil er sich stark fühlt, es ist eine unfassbare Wendung nur in ihm: Gott, der sich die Ohren verstopft, „verstößt nicht auf ewig, sondern betrübt und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte.“ Das ist nicht, was er erlebt, das ist Glaube: Weil Gott so ist, wie er ist, wird er ihn nicht im Unheil lassen. Er hangelt sich hoch an einem Glaubenssatz, nicht mehr. Kann, will ich das? Und, vor allem: Kann ich das so anderen sagen?
„Hurra, wir leben noch!“, erinnert an Kräfte in mir, meinen Überlebenswillen. Kann Glaube allein herausziehen aus dem Sumpf der Depression? „Gott erbarmt sich, weil das seine Art ist“?
Aber auch das Wort „Depression“ passt nicht. Depression ist eine Krankheit mit hundert Ursachen – hat aber nichts mit Gott oder einer Macht jenseits von uns zu tun. Das Unheil bekommt einen Namen wie andere Krankheiten: Depression. Hier ist Gott die Ursache. Alle Klagen wenden sich an ihn. Nicht „Ich bin geplagt“, sondern: Gott plagt mich.

III
Was soll das für ein Gott sein? Will ich einen solchen Gott: Die Ursache auch des Bösen? Das Hochwasser an der Ahr – Gott? Die Pandemie – Gott? Ich war froh, als unser Bischof an Ostern 2020 gesagt hat: Wir verstehen sie nicht als Strafe Gottes – wie hätte ich von einem strafenden Gott reden sollen? Keine Impfung und keine Maske, nur Buße und Beten würde helfen. Also: Kein strafender Gott.
Nur bleibt da eine Leerstelle: Vielen Menschen auch heute reicht es nicht, alles nur als Verhängnis anzusehen, sie suchen Ursachen – Klimawandel, versäumte Alarmierung, mangelhafte Vorsorge, der Landrat, die Bürgermeisterin und warum kam die Feuerwehr erst zu anderen statt gleich zu mir?! Herr Laschet bekommt die Wut ab, was alle freut, die ihn sowieso nicht wählen. Oder eben Virus aus einem Labor oder der Tiermarkt in Wuhan.
Noch in den Verschwörungstheorien zur Pandemie, so absurd sie sich anhören, steckt das Interesse, eine Ursache, einen Schuldigen zu finden, damit das Unheil nicht namenlos bleibt. Es ist schwer auszuhalten, keinen Schuldigen zu haben, selbst, wenn es an der Situation nichts ändert. Es könnte einen immer wieder treffen, aus jeder Dunkelheit könnte ein neuer Schlag kommen.
Aber Gott die Ursache von allem? Wer glaubt, wer will das?

IV
Viele können an eine Macht außerhalb unserer Welt nicht glauben. Und unter dem strafenden Gott haben Generationen gelitten, deswegen haben Christen die Liebe Gottes so betont. Nur entsteht dann eine Frage für jeden logisch Denkenden: Wenn Gott die Liebe ist, was ist mit Corona, dem Hochwasser? Was mit Afghanistan, mit dem Hunger und den Kriegen und dem ganzen Elend dieser Erde?
Der liebe Gott lässt Leerstellen: Er ist harmlos wie der Opa, der drohend den Finger hebt, aber nichts tut. Diesen Opa-Gott kann man mit einer Welt nicht in Verbindung bringen, auf der so viel Schlimmes passiert. Rechnet man ihm das Böse nicht zu, bleibt ein Gott, der seinen Geschöpfen nicht helfen kann, dem es nur zum Heulen ist wie mir, als ich die Bilder der Verzweifelten aus Kabul sah, die sich an die Flugzeuge klammerten und denen auch nicht geholfen ist mit meinem Heulen. Wolfgang Borchert hat ihn beschrieben, diesen armen, hilflosen Gott, der nichts bewirkt und an den keiner mehr glaubt.
Gott als Ursache des Unheils aber ist kaum erträglich. Aber kann ich leben mit dem Unerklärten, der Leerstelle zwischen Gott, der die Liebe ist und der Wirklichkeit einer gar nicht lieben Welt?

V
Jeremia wagt es, Gott in allem zu finden. Beweisen kann er Gott so wenig wie wir. Aus menschlicher Sicht ist Glaube nur eine Art, die Welt und das Leben anzusehen und zu deuten unter der Vermutung, dass Gott ist – nicht mehr. Wer und wie Gott ist – das werden wir, hoffe ich, einmal sehen, in diesem Leben bleibt der Blick in einen dunklen Spiegel, in dem wir unser eigenes Zerrbild sehen, wie Paulus schreibt.
Ich mag nicht reden wie Jeremia: Du bringst Hochwasser und Seuche über uns! So sage ich vorsichtig: Gott ist und bleibt im Spiel und ist nie weg, auch im Unheil nicht, egal ob Klimawandel, Hochwasser, Pandemie.
Nur ist es dann nicht unsere Leistung, wenn wir noch leben, und auch nicht Glück oder Zufall. Davon reden wir, wenn es eben noch gutgegangen ist – weil wir dann nicht genau hinschauen müssen: War es nicht leichtsinnig, was ich da gemacht habe? Hätte ich nicht wissen müssen, dass man eine Leiter so nicht hinstellen darf? Hat mich nicht der Nachbar noch gewarnt? Warum bin ich der Masse nachgelaufen, habe nicht widersprochen?
Und es ist ja wahr: Dass wir selbst manchmal mit schuld sind, weder einen Gott, wie auch immer er ist, noch andere verantwortlich machen können. Die Baugenehmigung im Flutgebiet werfen Menschen nach dem Hochwasser den Behörden vor – dass sie vorher vor Gericht gezogen sind, weil sie verweigert wird, ist vergessen.
„Gott“ darf nicht zur Ausrede werden für alles, was ich verbockt habe. Das gehört zum Erwachsensein: Verantwortung zu übernehmen. Ich verstehe die Eltern, die nach Gott fragen, wenn ihr Sohn tödlich mit dem Motorrad verunglückt – aber hat er Gott gefragt, wie und wie schnell er fahren sollte?

VI
Wie immer man es mit Gott halten will – harmlos ist er nicht. Nicht als Ursache hinter allem, aber auch nicht so, dass er uns wie kleine Kinder behandelt, die für nichts verantwortlich sind, weil sie die Folgen ihrer Taten noch nicht überblicken können.
Der in unserem Text redet, lässt Gott nicht davonkommen. Was er erlebt, hält er Gott vor. Und so ist Gott auch in der Depression, in der Zerstörung Jerusalems. Gott ist im Unheil, im Unverstandenen der Erde und meines Lebens. Immer da – Gott. Immer anzureden.

VII
Wenn ich Gott als Macht in und hinter allem sehe, ihm Macht über alles zutraue, dann muss er auch in der Pandemie sein. Es muss ja nicht Strafe sein. Gibt Gott vielleicht den Mahner, gibt er Hinweise?
Mir fällt auf, wie diese Krankheit an kritische Stellen in unserer Gesellschaft rührt. An den Individualismus – ich mache, was ich will, egal, was das mit meinem Nachbarn macht. Oder an das blinde Vertrauen auf digitale Helferlein. Oder die schwierige Lage in Heimen oder Krankenhäusern. Wenn ich sie so sehe, kann ich etwas lernen, kann ich Folgerungen ziehen: Gott zeigt mit dem Finger auf dieses und jenes. So, wie manchmal ein Mensch durch einen Verlust an das eigentlich Wichtige in seinem Leben erinnert wird.

VIII
Nein, ich kann es nicht beweisen. Niemand kann Gott beweisen, nicht den eigenen Kindern, nicht dem zweifelnden Freund. Aber wir können und müssen von Gott reden wie erwachsene Menschen. Er sitzt nicht auf einer Wolke und wir sind Figuren in seinem Computerspiel. Er ist meine Hoffnung auf einen Sinn auch hinter all dem, was ich nicht verstehe. Meine Hoffnung auf Leben, auch da, wo ich nicht mehr weiterkomme. Die Hoffnung, dass ich an meinen Fehlern nicht sterben werde. Die Hoffnung auf Zukunft für die, die nach uns kommen. Die Hoffnung gegen alle Zweifel, die auch ich in mir trage. Gott ist es, dem ich meine Verzweiflung hinwerfe, weil ich nicht weiter weiß mit Afghanistan, wo alles zugleich falsch und richtig ist und ich nicht sehe, wie es weitergehen soll.
Und er ist jener seltsame Gott, den seine Freundinnen und Freunde in Jesus gefunden zu haben meinten: Der mit ihnen ging und lebte. Einer, der Hunger kannte und Durst, weinen konnte über die Blindheit von Menschen, sich ärgern über die Geschäfte mit Gott und Unbarmherzigkeit oder Hochmut. Und einer, der auf unserer Seite bleibt, trotz allem und noch im Sterben, in der Qual, dem Ende. Nicht der vornehme Herr fern von allem, was nicht vornehm ist, sondern einer, der mitgeht: Mit Petrus in die Nacht der Verleugnung, mit uns in die Krankheit, mit dem Traurigen in die Depression. Ich kann ihn anschreien, verantwortlich machen für alles und bleibt, geht nicht weg und ist dann auch wieder zu finden, wenn es mir besser geht.

IX
Gott ist nicht die Lösung unserer Probleme – da brauchen wir schon unseren Grips, müssen Verantwortung übernehmen – beides hat Gott gegeben. Er ist nicht der Zauberer, der mit einem Schnips alles Ungute wegzaubert, aber er ist dabei und ich bin nicht nur auf mich selbst, den Zufall oder andere Menschen angewiesen. Ich muss nicht Menschen verantwortlich machen und so zu Bösewichtern stempeln. Wir wissen, wie schnell daraus Hetzjagden gegen Unschuldige werden, Menschen unter die Räder kommen, ohne, dass sich wirklich etwas bessert, nur der Hass nimmt zu und jemand erschießt einen Regierungspräsidenten.

Ich für meinen Teil möchte nicht aufhören, an diese Macht hinter allem zu glauben. Damit es einen Sinn hat, alles, was ich versucht und angefangen und nicht vollendet habe. Damit die Welt eine Chance hat und nicht nur Naturgesetze regieren, nach denen meine Enkel vielleicht aussterben wie die Dinosaurier. Beweisen kann ich Gott nicht – aber ich meine, damit besser zu leben als mit allen anderen Erklärungen. Amen.

Lied

Ich lobe meinen Gott (Singt Jubilate 114)

1. Ich lobe meinen Gott,
Der aus der Tiefe mich holt damit ich lebe
Ich lobe meinen Gott,
Der mir die Fesseln löst damit ich frei bin

Refrain: Ehre sei Gott auf der Erde
In allen Straßen und Häusern
Die Menschen werden singen
Bis das Lied zu Himmel steigt
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden
Frieden auf Erden

2. Ich lobe meinen Gott,
Der mir den neuen Weg weist, damit ich handle
Ich lobe meinen Gott,
Der mir mein Schweigen bricht, damit ich rede

Refrain: Ehre sei Gott...

3. Ich lobe meinen Gott,
Der mir die Tränen trocknet, damit ich lache
Ich lobe meinen Gott,
Der meine Angst vertreibt, damit ich atme

Refrain: Ehre sei Gott...

Fürbitten

Du Gott des Lebens,
dein Wort ruft aus dem Tod,
löst alle Erstarrung.
Und dann bleiben wir doch
in den alten Bahnen.
Wir sehnen uns nach Neuem,
und fürchten es zugleich.
Das vertraute Elend ist uns manchmal lieber,
als ein Schritt ins Ungewisse.
Gott, wir sind oft zu feige,
uns von dir bewegen zu lassen.
Erfrische uns mit deinem Geist,
vertreibe unsere Lebensangst.

Wir bitten Dich für die Menschen in Afghanistan
Und alle, die nicht die Freiheit zum Leben haben:
Dass wir sie nie vergessen
Die Freiheit, die wir leben, nicht madig machen.
Hilf, dass wir tun, was wir können,
deine Gaben auszubreiten.

Stehe den Kranken bei uns allen,
die ihnen helfen, dass sie nicht müde werden
ihre Arbeit jeden Tag neu machen
hilf, dass diese Arbeit ihnen gedankt wird.

Vaterunser

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Lied

Wach auf mein Herz und singe (EG 446,8-9)

8. Sprich Ja zu meinen Taten,
hilf selbst das Beste raten;
den Anfang, Mitt und Ende,
ach Herr, zum Besten wende.

9. Mich segne, mich behüte,
mein Herz sei deine Hütte,
dein Wort sei meine Speise,
bis ich gen Himmel reise.

Segen

Der Herr
Voller Liebe wie eine Mutter und gut wie ein Vater
Er segne Dich.
Er lasse dein Leben gedeihen, er lasse deine Hoffnung erblühen, er lasse deine Früchte reifen.
Der Herr behüte Dich.
Er umarme Dich in Deiner Angst, er stelle sich vor Dich in Deiner Not.
Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über Dir.
Wie ein zärtlicher Blick erwärmt, so überwinde er bei Dir, was erstarrt ist.
Er sei Dir gnädig
Wenn Schuld Dich drückt, dann lasse er Dich aufatmen und mache Dich frei.
Der Herr erhebe sein Angesicht über Dich.
Er sehe Dein Leid, er tröste und heile Dich.
Er gebe Dir Frieden
Das Wohl des Leibes, das Heil deiner Seele, die Zukunft deinen Kindern.

Mit herzlichen Grüßen, Pfarrer Martin Ost


Wenn Sie Fragen haben, weiterdiskutieren wollen, Einwände haben – Sie können sich gern an mich wenden:
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Informationen

Den Gottesdienst am kommenden Sonntag, 26.09.2021 feiern wir um 10 Uhr mit Pfarrerin Brigitte Schöne und Karin Bocher an der Orgel.

Heute Abend geben Sabine Erdmann und Enikö Ginzery ein Konzert mit Cembalo und Cimbalom in unserer Kirche. Herzliche Einladung dazu, Anmeldung erbeten. Das Konzert findet um 17:00 Uhr und um 18:30 Uhr statt.

Am 26.09.2021 ist unser Gemeindesaal wieder Wahllokal. Zu diesem Anlass gibt es wieder ein Wahlcafé mit herzhaften und süßen Köstlichkeiten und natürlich auch Marmelade.

Am 03.10.2021 feiern wir Erntedank mit einem festlichen Gottesdienst und anschließendem Beisammensein bei Kaffee und Kuchen und etwas Herzhaftem.

Kollektenergebnisse am 12.09.2021: Bewahrung kirchlicher Baudenkmale 46,44 Euro, Kirchenmusik in unserer Gemeinde 39,00 Euro.

Die Kollekte heute ist bestimmt für: Bekämpfung von Kinderarmut und Schutz und Begleitung von Kindern je zur Hälfte. Ebenso sammeln wir für die Erstellung der Gemeindebriefe.

Spendenkonto: IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 19.09.2021
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