Geistliche Angebote

Psalm, Lieder und Gebete von Pfarrerin Brigitte Schöne, Predigt von Superintendent Thomas Seibt

 

 

„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer!“

Sacharja 9, 9b

 

Eine heilige Zeit beginnt. Heute. Hier. Uns entgegenkommend.
Mit freundlichem Gesicht. In heller werdendem Schein. Advent.
Einer kommt. Kommt zu uns. Machen wir ihm den Weg bereit.

Wieder haben wir darauf gewartet – gewartet auf diesen ersten Advent. Auf die erste Kerze am Adventskranz, auf das erste Flackern im Adventsgesteck. Auch in diesem Jahr sind die Novemberwochen wieder schwer belastet und wir sehnen uns nach Hoffnungszeichen und nach Licht.

Ja, sie beginnt – die adventliche Zeit.
Hier brennt die erste Kerze.
Dieses Licht weist nach vorn, ist auf das gerichtet, was kommt. Auf den, der da kommt.

Herzliche Grüße Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, zum 1. Advent und zum Beginn des neuen Kirchenjahres. Es ist ein besonderer Festtag für uns in der Bachgemeinde, denn wir können heute 40. Kirchweihjubiläum feiern. Seit 1981 ist diese Kirche Zentrum unserer Gemeinde. 40 Jahre – das kann einem – wenn man unzufrieden mit einer Situation ist – lang vorkommen. Wer schöne Ereignisse erinnert und gute Zeiten damit verbindet, denen scheinen vier Jahrzehnte wie eine im Flug vergangene Zeit. 

Mir scheint, letzteres trifft auf unser Leben mit und in dieser Kirche zu. Sie war und ist uns ein guter Ort zum Gottesdienst feiern, zum singen und Beten, zum Miteinander sein. Sie ist ein Ort der Musik und des Wortes und sehr vielen in verschiedener Weise ein Ort des Trostes und der Ermutigung geworden. Ich glaube, ich kann sagen: Wir lieben diese Kirche! Manchmal ist sie uns zu klein - an Weihnachten, zu Konfirmationen oder für musikalische Projekte – und so suchen wir mit Phantasie und Energie nach Wegen, ihr auch dann nicht untreu zu werden. Heute danken wir Gott, dass er diesen Ort hat werden lassen, dass er Menschen bestärkte und befähigte, diese Kirche zu bauen.

Der Wochenspruch aus dem Buch des Propheten Sacharja führt uns hinein in die Atmosphäre der adventlichen Wochen, die getragen ist von der Verheißung: Gott ist im Kommen! Sacharja sagt es so: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer!“ Sacharja 9, 9 Öffnen wir uns also. Öffnen wir uns für einen König und schauen wir, wer er ist, dieser Heiland.

 

Lied

Macht hoch die Tür (EG 1)

https://video.link/w/plHMc

1 Macht hoch die Tür', die Tor' macht weit,
es kommt der Herr der Herrlichkeit,
ein König aller Königreich';
ein Heiland aller Welt zugleich,
der Heil und Segen mit sich bringt;
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Schöpfer reich von Rat.

2 Er ist gerecht, ein Helfer wert,
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
sein Königskron' ist Heiligkeit,
sein Zepter ist Barmherzigkeit;
all uns're Not zum End' er bringt,
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Heiland groß von Tat.

3 O wohl dem Land, o wohl der Stadt,
so diesen König bei sich hat!
Wohl allen Herzen insgemein,
da dieser König ziehet ein!
Er ist die rechte Freudensonn',
bringt mit sich lauter Freud' und Wonn'.
Gelobet sei mein Gott,
mein Tröster früh und spat.

5 Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit
den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr,
sei ewig Preis und Ehr.

 

Psalm 24

Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.

Denn er hat ihn über den Meeren gegründet
Und über den Wassern bereitet.

Wer darf auf des HERRN Berg gehen,
und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?

Wer unschuldige Hände hat und reines Herzens ist,
wer nicht bedacht ist auf Lug und Trug
und nicht falsche Eide schwört:

der wird den Segen vom HERRN empfangen
und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heiles.

Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt,
das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!

Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit.

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!

Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehre

 

Gebet

Gott, du hast eine große Zusage gemacht: Dein Kommen in die Welt.
Darauf hoffen wir nicht nur – darauf warten wir oft so dringend, weil das Leben uns ängstigt, so wie es gerade ist.
Zugleich erfahren wir: Du lässt dir viel Zeit mit dem Kommen – und wir klagen: Gott, du lässt dir zu viel Zeit.
Wir wollen, dass Du kommst wie wir es uns vorstellen und erkennen Dich nicht.
Und manchmal befürchten wir, dass dein Kommen uns stören würde in unserem gut eingerichteten Leben.
Gott, du hast dein Kommen zugesagt, um Deine Welt von Gerechtigkeit und Liebe und Gemeinschaft aufzurichten.
Gott, vergib uns unser mangelndes Vertrauen. Vergib uns Blindheit und Kleingeist.
Gott, komm in unsere Welt und erbarme dich.

 

Zuspruch

Gott kommt uns entgegen,
„darum“ – schreibt der Evangelist Lukas – „seht auf und erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht“. (Lukas 21,28)

Ja, wenn Du kommst, Gott,
wird eine neue, gute Zeit beginnen. (nach EG 18)
Eine Zeit,
auf die wir uns freuen können,
weil sie von Deinem Geist,
dem Geist des Friedens,
erfüllt sein wird.

So hast du es selbst verheißen.

Wir bitten dich,
Gott,
mach uns bereit
für diese Zeit,
mach uns bereit,
für dich! Amen.

Liebe Leserinnen und Leser,
Gott kommt, auf einem Esel reitend – das hatte der Prophet Sacharja Jahrhunderte zuvor angekündigt. Als Jesus nach Jerusalem kam, auf einem Esel reitend, da erinnern sich die Menschen und erkennen sofort: Gott kommt in die Welt und er bringt Frieden. Und sie Jubeln ihm entgegen. Davon erzählt der Evangelist Matthäus

 

Evangelium

Matthäus Kapitel 21, Verse 1 bis 11

Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt. Und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir! Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen. Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sach 9,9): »Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.« Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der? Das Volk aber sprach: Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa.

Ehr sei dir o Herr – lob sei dir o Christ.

 

Lied

Wie soll ich dich empfangen (EG 11)

https://video.link/w/slHMc

1 Wie soll ich dich empfangen
und wie begegn' ich dir,
o aller Welt Verlangen,
o meiner Seelen Zier?
O Jesu, Jesu, setze
mir selbst die Fackel bei,
damit, was dich ergötze,
mir kund und wissend sei.

2 Dein Zion streut dir Palmen
und grüne Zweige hin,
und ich will dir in Psalmen
ermuntern meinen Sinn.
Mein Herze soll dir grünen
in stetem Lob und Preis
und deinem Namen dienen,
so gut es kann und weiß.

5 Nichts, nichts hat dich getrieben
zu mir vom Himmelszelt
als das geliebte Lieben,
damit du alle Welt
in ihren tausend Plagen
und großen Jammerlast,
die kein Mund kann aussagen,
so fest umfangen hast.

 

Predigt

Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus Amen

Liebe Gemeinde!

Lasst uns hören auf den in diesem Jahr für den 1. Advent vorgesehenen Bibelabschnitt aus dem Buch des Propheten Jeremia. Er steht dort im 23. Kapitel, Verse 5-8.

„Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird. Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: »Der HERR ist unsere Gerechtigkeit«. Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, dass man nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat!«, sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel heraufgeführt und hergebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Landen, wohin er sie verstoßen hatte.« Und sie sollen in ihrem Lande wohnen.“

Liebe Schwestern und Brüder,

ich kann gar nicht anders! Ich muss die Worte Jeremias noch einen Augenblick zurückstellen. – Oder doch nicht? Irgendwie sprechen sie natürlich doch schon mit in dem, was ich Ihnen zuerst sagen möchte:

Was ich Ihnen heute am Tag Ihres vierzigjährigen Kirchweihjubiläums zuerst sagen möchte, das ist meine Freude. Hier vom Kanzelpult aus kann ich den Kirchenraum besonders schön wahrnehmen: Was für ein guter Ort! Über vier Jahrzehnte hinweg hat er nichts von seiner Qualität und Ausstrahlung verloren. Ich sehe, wie gut er die Mitte hält, indem er einerseits mit seiner runden Gestalt die Gemeinde birgt und schützt, und andererseits mit seiner nach oben ausgerichteten Gestalt über sich hinaus weist auf den, der Anfang, Ziel und Mitte ist. Wir haben vorhin von Pfarrerin Schöne gehört, dass Pfarrer Venter mit Gemeindegliedern herumgefahren ist, um sich neuere Kirchenbauten anzuschauen. Mit dieser Kirche ist dann schließlich ein ganz eigenständiger, im guten Sinne origineller Bau entstanden, ein Bau, der auch heute noch - und sicher auch in Zukunft - wunderbar einladend ist, und zugleich über sich hinausweisend.

Und noch etwas, liebe Schwestern und Brüder:

Diese Kirche ist nicht nur zeitlos schön. Sie strahlt auch eine unverwechselbare, wohltuende, geistliche Atmosphäre aus, weil der Glaube in ihr wohnt. Was ist hier gedankt und geweint worden, gefeiert und gehofft worden, gelacht und getröstet worden, gebetet, gehört und ergriffen worden! Dieser Ort ist davon geprägt. Er ist von einer Gemeinde geprägt, die unter Gottes Wort ihren Weg sucht und findet. Ein guter Ort!

Und ein drittes, liebe Gemeinde:

Ich weiß es nicht genau. Aber eigentlich kann ich es mir gar nicht anders vorstellen: Dass Eure Kirche ausgerechnet am 1. Advent eingeweiht wurde, das kann kein Zufall sein. Das kann sich nicht aus praktischen Gründen allein erklären, etwa dass da halt die Bauarbeiten beendet waren und man Weihnachten gerne in der neuen Kirche feiern wollte.

Nein, ich denke, dieses besondere Einweihungsdatum predigt mit.

Und damit sind wir nun tatsächlich bei den zweieinhalb Jahrtausende alten Worten des Propheten Jeremia, die uns für dieses geistliche Nachdenken und Verkündigen vorgegeben sind. Wir sind bei Sätzen, die wir zwar zunächst noch ein wenig zurückgestellt hatten, die sich aber indirekt doch längst schon bemerkbar gemacht haben.

Mitten im Grau der letzten November- und der ersten Dezembertage, und nur eine Woche, nachdem wir am Toten- oder viel richtiger gesagt: am Ewigkeitssonntag auf den Friedhöfen und an den Gräbern unserer Lieben waren, beginnt mit dem 1. Advent eine Zeit, die uns Hoffnung lehrt: Seht hin! Schaut hin! Seht auf und schaut hinter den Horizont. „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“ Oder in den Worten eines vertrauten Liedes aus unserem Gesangbuch gesagt und gesungen: „Seht, die gute Zeit ist nah. Gott kommt auf die Erde.“ Schaut hin! Stellt Euch also in eine Tradition des Hoffens, des Vertrauens und des Glaubens, die Menschen seit jeher getröstet, gestärkt und neu ausgerichtet hat. Stellt Euch in eine bewährte Glaubenshoffnung, damit sie auch heute und unter Euch Wirkung entfalten kann.

Um auf das Einweihungsdatum dieser Kirche zurückzukommen, damals am 29. November 1981: Ich denke, dass das der eigentliche Grund ist, warum sie am 1. Advent eingeweiht wurde. Das war gleichsam das Programm: Wir stellen uns in eine bewährte Glaubenshoffnung, damit sie auch heute und unter uns und hier in dieser Wohngegend Wirkung entfalten kann.

Und dafür gehen wir nun weit zurück. Wir gehen der adventlichen Hoffnung auf den Grund. Wir hören noch einmal, was Jeremia einst in sehr bedrohlicher Zeit den Seinen verkündet hat. Wir hören noch einmal auf Worte, die dann Jahrhunderte später auf Christus bezogen wurden, Worte, die nun über die Zeiten hinweg auch zu uns gesagt sind:

„Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird. Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: »Der HERR ist unsere Gerechtigkeit«. Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, dass man nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat!«, sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel heraufgeführt und hergebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Landen, wohin er sie verstoßen hatte.« Und sie sollen in ihrem Lande wohnen.“

In sich schier endlos hinziehender, bedrückender Zeit des babylonischen Exils spricht der Prophet Jeremia, der Gottesbote, den Seinen gewagte Worte zu: Es wird nicht so bleiben, wie es jetzt ist, nicht so aussichtslos, nicht so bedrängend, nicht so hoffnungslos. „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will.“ Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel wieder sicher wohnen. Diese, nach menschlichem Ermessen durch keine Fakten und durch keine belastbaren Prognosen gedeckten Worte werden gleich noch einmal wiederholt: „Siehe, es wird die Zeit kommen, in der sie wieder in ihrem Lande wohnen sollen.“

Eine Botschaft also, die ganz und gar auf Vertrauen baut, eine reine Hoffnungsbotschaft, bestimmt vom Glauben daran, dass Gottes Zusagen tragen. Gott wird die Seinen nicht loslassen, auch nicht in Zeiten, in denen es schwer ist, daran zu glauben, in Zeiten, in denen solche Hoffnung ein großes Wagnis ist. „Seht hin!“, mahnt der Prophet. Schaut weiter, gleichsam über den Horizont hinaus. „Seht,
die gute Zeit ist nah.“

Jahrhunderte später hat die junge Christenheit die prophetischen Hoffnungsworte Jeremias auf das bezogen, was sie selbst erlebte: Sie hat Jeremias Worte vom Spross Davids auf Jesus Christus bezogen. Das Kind in der Krippe, es ist der kleine, verletzliche Keim, der zarte Sprössling einer großen Hoffnung. Im Kind in der Krippe kommt Gott in seine Welt. Was Propheten wie Jeremia einst verkündet haben, das bewahrheitet sich in dem wunderbaren, heilvollen Geschehen, auf das wir auch in diesen Adventswochen wieder zugehen. Es bewahrheitet sich in Jesus Christus, in seinem Leben, in seinem Tod und in seiner Auferstehung.

Mit dem Christusgeschehen ist eine Hoffnung verbunden, die unsere Welt erleuchtet und durchzieht, manchmal so flackernd, wie im dunklen Zimmer die erste Kerze am Adventskranz, manchmal aber auch ganz klar und hell und stark. Was auch immer uns ängstigt und umtreibt, was auch immer uns lähmt und entsetzt, es wird nicht das letzte Wort behalten. Denn das letzte Wort, der Grund aller Hoffnung liegt bei Gott, bei dem, der seinem Volk einen ewigen und unauflösbaren Bund geschworen hat, bei dem, der in Jesus Christus in unser Leben getreten ist, bei dem, der dem Tod die Macht entwunden hat.

Liebe Geschwister,

in Zeiten wie den unsrigen, brauchen wir Jeremias Hoffnungsworte ähnlich dringlich wie damals die in Babylon Exilierten. Und wie einst, so können sie auch unter uns Wirkung und Kraft entfalten. Gemeinsam können wir uns an ihnen festhalten. Gemeinsam können wir es wagen, ihnen zu vertrauen. Und wir können unsere Erfahrungen miteinander teilen, wie es ist, wenn wir unsere gesenkten Köpfe erheben und die Botschaft am Horizont erblicken: Seht hin, wagt darauf zu vertrauen, dass die Wirklichkeit dieser Welt umfangen ist von einer weit größeren Wirklichkeit, von der Wirklichkeit Gottes, auf die alle hinausläuft und die uns schon hier und heute aufrichtet, uns stärkt und tröstet und in Gang bringt.

So sei es! Amen.

Und der Friede Gottes, welcher höher ist als all unsere Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus, unserm Herrn, Amen

 

Fürbittengebet

Gott, Du kommst in diese Welt.
Du bewirkst so vieles,
Du schenkst deinen Menschen Nähe und Deinen Gemeinden Orte zum Leben.
Wir danken für diese Kirche, die uns ein guter Ort ist seit 40 Jahren.
Wir bitten Dich, nimm deine segnende Hand nie weg von diesem Haus und ebenso auch nicht von den Menschen, die hierherkommen.

Wir danken Dir, Gott.
Du kommst zu jeder und jedem. Allen willst du nahe sein.
Wir bitten dich:
Sei uns nahe, die wir uns in diesen Tagen und Wochen erneut vor der Ausbreitung eines Virus fürchten. Wir haben Angst, dass es uns treffen könnte, haben Angst um unsere Lieben und um die Zukunft.

Wir bitten Dich, sei denen unter uns nahe, die in diesen Tagen und Wochen kaum Zeit haben – für sich, für Andere und für Dich –
und sich nach Ruhe sehnen in aller Belastung, Anspannung und Hektik.

Sei denen unter uns nahe,
die in diesen Tagen und Wochen mehr als sonst unter dem Alleinsein und der Einsamkeit leiden und für jede Begegnung dankbar sind.

Sei denen nahe,
die in diesen Tagen und Wochen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt, Not und Perspektivlosigkeit den Weg in unser Land suchen. Schütze ihr Leben und hilf Lösungen zu finden in den großen Verwerfungen.

Sei denen nahe,
die in diesen Tagen und Wochen
einen schlimmen Schicksalsschlag verkraften müssen,
die sich vor dem, was auf sie zukommt, fürchten
und Worte und Zeichen brauchen, die ihnen Mut machen!

Sei uns allen nahe,
die wir uns in diesen Tagen und Wochen
auf das Fest Deiner Geburt freuen und hoffen,
dass wahr wird, was du uns verheißen hast:
Friede -
in unseren Familien,
in unserer Gemeinde,
in der Schule,
bei der Arbeit,
auf der ganzen Welt!

Vor dich bringen wir in der Stille, was uns persönlich bewegt.

Mit Jesu Worten beten wir: Vater unser…

 

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir + Frieden.
Amen.

 

Mit herzlichen Grüßen, Ihre Pfarrerin Brigitte Schöne

Wenn Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Gottesdienst haben, dürfen Sie mir gerne schreiben: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Informationen

Am 5.12.2021 feiern wir um 10 Uhr Gottesdienst zum 2. Advent. Der Gottesdienst wird gehalten von Pfr. M. Ost. Es wird entgegen früherer Planung kein Abendmahlsgottesdienst sein. Bitte melden Sie sich unbedingt zum Gottesdienst an, per Telefon oder im Internet bis Freitag 12 Uhr (www.bach-kirchengemeinde.de/anmelden)

Die Kreissynode des Kirchenkreises Steglitz hat auf ihrer Tagung am 20.11.2021 den Haushaltsplan des Kirchenkreise Steglitz für die Jahre 2022 und 2023 beschlossen. Er liegt ab Montag, dem 29. November für zwei Wochen aus. Interessierte können von Montag bis Freitag zwischen 9.00 und 16.00 Uhr in der Superintendentur im Paulus-Zentrum Einsicht nehmen.

 

Kollektensammlung

Heute sammeln wir für Menschen in Notlagen, speziell Beratung der Diakonie (www.diakonie-portal.de/ich-suche-hilfe) und für Partnerkirchen in der Ökumene: Dem Schulzentrum Talitha Kumi bei Bethlehem ( www.berliner-missionswerk.de/partner-projekte-weltweit/israel-palaestina).

Mit Ihrer Kollekte können Sie auch die Kirchenmusikalische Arbeit in unserer Gemeinde stärken, speziell hier das „Orgel plus“-Projekt: Regelmäßig laden wir Musiker*innen ein, die zusätzlich und zusammen mit der Orgel die Gottesdienste bereichern.

Spendenkonto: IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 28.11.2021

Wir leiten Ihre Kollekte ggf. weiter! Gern senden wir auch eine Spendenbescheinigung zu.