Geistliche Angebote

Psalm, Lieder, Andacht und Gebet von Pfarrerin Brigitte Schöne

 

„Pfingsten
Kirchenfenster in der Bachgemeinde
Foto: Uwe Bostelmann

„Vom Geist und vielen Geistern“

Biblischer Vers für die Woche, Sacharja 4, 6b:
„Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen,
spricht der HERR Zebaoth.“

 

Begrüßung:

Eine neue Idee, ein sich plötzlich aufzeigender Weg, eine unerwartete Perspektive – das alles bewirkt der Heilige Geist.

Heute feiern wir das Fest des Heiligen Geistes. Wir feiern, dass Gott seinen guten Geist uns Menschen gibt. Die Bibel erzählt, wie es den nach Jesu Tod mut- und tatenlos geworden Jüngern erging: Plötzlich kam etwas über sie, dass sie wieder lebendig machte. Sie waren so begeistert, dass sie davon laut erzählten und die Menschen, die es hörten, ansteckten mit ihrem neuen Mut und mit dem Gefühl von Zukunft. Seither wissen wir Christen: Gott lässt uns nicht allein. Er gibt uns ab von seiner Weisheit. Er schenkt Geist und Begeisterung.


Lied: Schmückt das Fest mit Maien, Ev. Gesangbuch Nr. 135, 1-3

https://www.youtube.com/watch?v=cm4jGBRnpHs
(Gesang: Daniela Brinkmann (Kirchenkreiskantorin) in der St. Nikolai-Kirche Rinteln Ev.-luth. Kirchenkreis Grafschaft Schaumburg)

1) Schmückt das Fest mit Maien,
lasset Blumen streuen,
zündet Opfer an!
Denn der Geist der Gnaden
hat sich eingeladen,
machet ihm die Bahn!
Nehmt ihn ein,
so wird sein Schein
euch mit Licht und Heil erfüllen
und den Kummer stillen.


2) Tröster der Betrübten,
Siegel der Geliebten,
Geist voll Rat und Tat,
starker Gottesfinger,
Friedensüberbringer,
Licht auf unserm Pfad:
gib uns Kraft
und Lebenssaft,
lass uns deine teuren Gaben
zur Genüge laben.


3) Lass die Zungen brennen,
wenn wir Jesum nennen,
führ den Geist empor;
gib uns Kraft, zu beten
und vor Gott zu treten,
sprich du selbst uns vor.
Gib uns Mut,
du höchstes Gut,
tröst uns kräftiglich von oben
bei der Feinde Toben!

 

Psalm 118, 24-29

Dies ist der Tag, den der Herr macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
O Herr, hilf!
O Herr, lass wohlgelingen!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Wir segnen euch vom Haus des Herrn.
Der Herr ist Gott, der uns erleuchtet.
Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des
Altars!
Du bist mein Gott, und ich danke dir;
mein Gott, ich will dich preisen.
Danket dem Herrn; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

 

Gebet:

Gott, Heilige Geistkraft,
du bist so erfrischend anders.
Du verrückst die Maßstäbe unserer Welt.
Wirkst Großes in den Schwachen.
Wandelst Ohnmacht in Stärke.
In dir erfahren wir Gnade.
Wir erkennen deine Liebe,
die Jesus zeigte, als er sogar den Kreuzestod annahm.
Wir atmen den Hauch der Ewigkeit.
Gott, Heilige Geistkraft, dafür danken wir dir.

Doch wie oft rufen wir die falschen Geister…
und werden sie dann nicht mehr los.
Sie sind zerstörerisch. Rauben uns Kraft.
Verbreiten Hass und Missgunst.
Wir sehnen uns nach Deinem guten Geist, Gott,
der uns befreit und der uns Hoffnung schenkt.
Herr, erbarme dich.

Seien wir unverzagt, denn in der Bibel beim Propheten Sacharja heißt es:
„Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.“ (Sacharja 4, 6b)

Gott gibt seinen Geist in unser Leben. Gott wirkt Veränderung. Dessen können wir gewiss sein.

 

Die Pfingstgeschichte: Apostelgeschichte 2, 1-21

Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab.
Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer? Wie hören wir sie denn ein jeder in seiner Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die da wohnen in Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Römer, die bei uns wohnen, Juden und Proselyten, Kreter und Araber: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden.
Sie entsetzten sich aber alle und waren ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.
Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, vernehmt meine Worte! Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde des Tages; sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist (Joel 3,1-5): »Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt. Und es soll geschehen: Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.«


Musik:

Paolo Benedetto Bellinzani (1690-1757), Arrangement für 2 Flöten, Sonate Nr. 12 Adagio und Allegro, André Le Gall
https://www.youtube.com/watch?v=BbSNJYOoll4

Liebe Leserinnen und Leser,
Manchmal brauchen wir Trost. Was tröstet uns dann?
Für Kinder ist es oft ein Stofftier, für Erwachsene manchmal ein Foto der Lieben. Etwas, das mich an Zuhause erinnert, an Liebe und Geborgenheit. Etwas, das mich tröstet, wenn ich Heimweh habe oder Sehnsucht.

Was tröstet Christen, wenn sie Gott vermissen? Hört das Evangelium nach Johannes im 14. Kapitel:

Evangelium nach Johannes 14,15–19(20–23a)23b–27
Jesus spricht: Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben.
Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.
Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

 

Gedanken zum Sonntag

Liebe Gemeinde,
neulich hatten wir am Dienstagabend in unserer Konfirmand:innengruppe Besuch. Wir hatten Herrn Hube eingeladen und das aus gutem Grund. Er sollte uns etwas über unsere wunderbaren Kirchenfenster erzählen. Der Hintergrund: unsere diesjährige Konfigruppe hat sich ja als Symbol für ihre Gruppe das Kirchenfenster gewählt. Sie finden das passend, weil sie sagen: Ihre Gruppe besteht aus einzelnen ganz verschiedenen Menschen und sie alle verbindet der Wunsch, konfirmiert zu werden und mit Gott den Lebensweg zu gehen. So also wie ein Kirchenfenster: Einzelne bunte Teilen, die gemeinsam ein Ganzes ergeben, ein Bild, dass meist nicht nur ein schönes Ganzes ist, sondern sogar auch eine Geschichte erzählt.
So also luden wir Herrn Hube ein, denn er war damals vor mehr als 30 Jahren dabei, als über mögliche farbige Fenster nachgedacht, als Künstler gefragt wurden und dann der Maler Siegmund Hahn den Auftrag bekam. Sigmund Hahn war der unter den Künstlern, der nicht nur farbig gestalten sondern mit den Fenstern Geschichten erzählen wollte. Das gefiel dem damaligen Gemeindekirchenrat. Herr Hube nun hatte einst eben auch mitgedacht und mitgeredet und so glaubten wir, er könne uns die Fenster noch einmal in besonderer Weise nahebringen.
Das tat er dann auch. Er erzählte erst einmal wenig, sondern fragte uns alle ganz direkt und konkret: Was seht ihr? Und er ging einen Bilderzyklus nach dem anderen mit uns durch, von den drei Adventsbildern über die Weihnachtsfenster, dann Ostern…bis hin zu den drei Pfingstfenstern.

Und so will ich mit ihnen, liebe Gemeinde, heute auch einen Blick auf die drei Pfingstfenster in unserer Kirche werfen, denn sie haben uns etwas zu sagen und helfen uns auch, den diesjährigen Predigttext des Pfingstfestes zu verstehen.
Das sehen wir in den drei Fenster: 12 Menschen, Feuerflammen, das Andreaskreuz. Sehr lebendig ist alles gestaltet – es ist etwas los. Ja, es ist viel Unruhe in den Bildern.
Der Künstler Sigmund Hahn erzählt mit seiner Malerei von der Situation der plötzlichen Begeisterung der nach dem Tod Jesu und seiner Himmelfahrt so lange schon deprimierten Jesusanhängern. Sie wussten nicht: Was nun? Was anfangen? Wohin gehen? Mit wem? Wie?... sie hatten tausend Fragen aber keine Antworten. Sie lebten eigentlich im Stillstand. Und da kam diese Erkenntnis über sie, diese plötzliche Klarheit, dieses Wissen, das die Jesus-Botschaft nicht mit Jesus mit verschwunden ist. Er hat das alles, was gewesen war, nicht mit in den Tod und dann in den Himmel genommen. Er hat es ihnen hier auf der Erde gelassen und sich selbst irgendwie auch. Die Botschaft Jesu von der Liebe Gottes und von der Liebe Gottes auf Erden, die unser ganzes Miteinander umkrempeln wird, die Frieden bringen wird, die wird dableiben. Es wird weitergehen - oh ja! – und das wurde ihnen plötzlich klar. So mächtig fühlte sich die Erkenntnis an wie Feuer sein kann. Stürmisch ergriff sie das alles und diese ganze Energie musste dann raus. Das Haus, indem sie schon so lange hockten, wurde plötzlich zu eng. Sie mussten raus und sie gingen raus. Luft, Sonne, Leben und Ohren, die hören wollten.
Viel von dem ist in diesen drei Kirchenfenstern dargestellt. Das Andreaskreuz, Symbol für Christus (der griechische Buchstabe Chi, das Christusmonogramm), hängt über den Köpfen. Die tiefroten Feuerflammen züngeln voller Unruhe durchs Bild. Die Jesusanhänger sind -jeder und jede für sich- ganz individuell zu erkennen. Da ist auch eine Frau zu sehen (einen wunderbar langen Hals hat Sigmund Hahn ihr gemalt), da sind Menschen aus allen Nationen zu sehen (hier wohl jemand aus China…), da sind sehr verschiedene Menschen auszumachen.
Sie erfassen und begreifen das, was Paulus später „Göttliche Weisheit“ nennen wird. Ihnen geschieht etwas, was die Grenzen der Welt sprengt, was über menschliche Vernunft und menschlichen Verstand hinausgeht. Gott geschieht ihnen!

Wir alle, die Konfis, Georgia Washington und ich, waren erstaunt von all dem, was wir in den Bildern noch nicht entdeckt hatten, was wir noch nicht verstanden hatten. Wir staunten, was uns Herr Hube alles noch zu sagen hatte.

Den Jesusanhängern damals geschah Gott und so gingen sie aus den Häusern und sie redeten ganz außer sich, begeistert, ohne jede Scheu. Sie redeten von der Seele weg und die vielen Menschen, die da waren in der so lebendigen und multikulturellen Stadt Jerusalem, hörten und staunten und auch ihnen geschah etwas. Auch ihnen kam die göttliche Weisheit nahe. Petrus predigte dann und die Leute staunten und verstanden und fühlten sich neu und anders. Sie waren nicht mehr die, die sie waren, als sie nach Jerusalem gekommen waren. Sie hörten von Jesus. Sie hörten seine Botschaft. Sie fühlten Gott nahe und das sollte nun bitte auch so bleiben.
3000 Menschen ließen sich aus dem Stand taufen – so schreibt die Bibel.

Das war der Anfang. So entstanden die ersten Gruppen von Jesus- Anhängerinnen und -Anhängern. So entstanden nicht lange danach Gemeinden und es begann etwas ganz Neues.

Ja, und nun machen wir einen großen Sprung, nämlich bis hin zu Paulus, viele Jahrzehnte später. Paulus, der große Christusanhänger, der große Prediger der Botschaft Jesu. Der darüber nachdachte und redete und schrieb, was das alles für die Gemeinde, für das Zusammenleben und das Leben der einzelnen bedeutet. Der den Finger auf Schwachstellen legte und ermutigte und auf seine Weise begeisterte.

Paulus schrieb an die junge Gemeinde in der wilden, flirrenden, multikulti-Hafenstadt Korinth einen Brief. In dieser Gemeinde lief es gerade nicht so gut. Man ärgerte sich übereinander und es fehlte an Harmonie. Manche hielten sich für klug und also für wichtig. Andere beharrten darauf, dass sie doch auch verstanden hätten. Jesu Botschaft von der Liebe Gottes ist doch nicht schwer zu begreifen… Das zwischenmenschliche Hickhack ließ sie vergessen, was sie eigentlich zusammenhielt, nämlich die Orientierung auf Gott. Und so schrieb Paulus ihnen folgenden Zeilen:
„Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist
aus Gott, damit wir erkennen, was uns von Gott geschenkt ist.
Davon reden wir auch, aber eben nicht in Worten, die von menschlicher
Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Geist gelehrt sind.
Mittels dieser geistlichen Worte erklären wir die Dinge des Geistes.
Der natürliche Mensch aber erfasst nicht die Dinge des Geistes
Gottes.
Sie sind aus seiner Sicht Unsinn, und er kann nicht einmal verstehen, dass
sie sich nur vom Geist her erschließen.
15 Der vom Geist Unterwiesene versteht dagegen alles, er selbst wird freilich
von niemandem beurteilt und verstanden.
16 „Wer nämlich hat den Sinn des Herrn erkannt und konnte ihn belehren?“
(Jes 40,13). Wir aber haben den Sinn Christi.“ (Übersetzung Züricher Bibel und Prof. Dr. Manuel Vogel)

Was will uns Paulus sagen? Ich denke, er will sagen: Der Geist Gottes macht den Unterschied. Wir haben den Geist Gottes, sagt Paulus und deshalb läuft es doch bei uns anders. Alle sind doch gleich begabt und gleich würdig. Allen kommt Gott auf ganz persönliche Weise nahe. Da gibt es kein besser oder schlechter, kein weniger oder mehr. Gottes Geist erreicht uns alle, ob wir uns nun durch eine besondere intellektuelle Erkenntnisfähigkeit auszeichnen oder große RednerInnen sind oder eben nichts von alledem.
In Korinth, in der Hafenstadt, waren die Unterschiede nach weltlichen Maßstäben groß: Hafenarbeiter, Marktbetreiber, HändlerInnen und Prostituierte, Lehrer und Bettler. Unter den Christenmenschen aber gelten doch diese Welt-Maßstäbe nicht, will Paulus sagen, sondern Gottes Maßstäbe. Und Gottes Maßstab ist die Liebe und ist das Leben.
Die Weisheit der Welt bringt weit, aber doch am Ende nicht weit genug.
Die Pfarrerin aus der Berliner Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche, Katrin Oxen, sagte einmal in einer Predigt „Ich habe genug von dem Geist (also von der Weisheit) der Welt!
…Mich spricht ihr klarer wütender Satz sehr an, denn auch ich habe oft genug genug. Wo haben wir Menschen uns mit aller Weisheit hin manövriert? Und wie oft haben die allzu klugen Gedanken doch zu keiner Lösung geführt…
Alle unsere Weisheit bringt uns gerade dieser Tage keine Lösung aus dem Konflikt Klimakleber-Politiker-Gesellschaft, um nur ein Beispiel zu nennen. Stattdessen erlebe ich eher Ratlosigkeit.
Der Geist der Welt – das ist für Paulus das stagnierende und sogar das rückwärtsgewandte. Der Geist Gottes aber bringt voran und führt in die Zukunft.

Gottes Geist kommt über uns alle, egal, wie studiert wir sind. Das ist die wichtige Botschaft des Paulus für uns an Pfingsten 2023. Wir alle haben es drauf!
Wir alle sind gleich würdig und gleich begabt!

Das aber macht uns dann auch alle zu wichtigen Menschen in der Gotteswelt.
In uns kommt Gott mit seinem Gottesgeist. Begeisterungen verschiedenster Art für verschiedenste Menschen verschiedenster Begabungen. Und doch alle Teil der Gotteswelt in unserer Menschenwelt.
Wir sollen was tun. Wir sollen diese Begeisterung leben. Sollen nicht im stillen Kämmerlein bleiben, sondern – wie die Jünger in Jerusalem – hinausgehen und sie in die Welt bringen.

So dass man uns als Jesusanhänger:innen, als Christen erkennen kann.

„Woran erkennt man eigentlich, dass ihr ChristInnen seid?“ fragten junge tansanische Christen ihre gleichaltrigen deutschen Freunde während eines längeren Aufenthaltes hier in Deutschland.“ Ihr lebt wie die anderen“ sagen sie. „Ihr raucht, und trinkt und habt Sex vor der Ehe…“ Das tun wir in unserem Land nicht. Und das hat gute Gründe und es ist gut so. Es bringt Gutes. Woran erkennt man es aber in eurer Welt?

Tja, gute Frage! „Woran erkennt man eigentlich in unserer Gesellschaft, dass wir ChristInnen sind?

Ich bin immer glücklich, wenn ich erlebe, wie Kirchengemeinde neue Ideen haben und damit in ihrem Umfeld neue Möglichkeiten schaffen. Möglichkeiten für Frieden unter Nachbarn, für gemeinsames Tun und für Miteinander, für Verständigung und Zukunft. Manchmal sind wir Christen wirklich Vorreiter.
Ich glaube, das gelingt, weil wir an den Geist Gottes glauben, weil wir dafür offen sind und uns begeistern lassen. Weil wir dann auch nicht alles allein schaffen wollen, sondern mit Gott gehen.

Pfingsten 2023 könnte also Impuls sein, darüber nachzudenken, woran man uns hier in Lichterfelde als Christen erkennen könnte. Und könnte Impuls sein, sich begeistern zu lassen und hinauszugehen mit der Idee, der Freude, der neuen Lebendigkeit.
Amen.

 

Gebet

Heiliger Geist,
du stimmst neue Lieder in den Herzen an,
du berührst die wunden Seelen,
du öffnest verschlossene Türen.
Komm, atme in uns und verwandele die Welt.
Heiliger Geist, komm.

Die Menschen sehnen sich nach Frieden
in der Ukraine,
im Sudan,
in Syrien…an zu vielen Orten dieser Welt.
Heiliger Geist, komm und bringe Frieden.

Die Menschen sehnen sich nach Hilfe
in den überfluteten Regionen
in den Dürregebieten,
in zerstörten Städten und Lagern.
Heiliger Geist, komm und bringe Hilfe.

Die Menschen sehnen sich nach Heil
an den Orten der Verzweiflung und Angst,
auf Krankenstationen,
an Sterbebetten.
Heiliger Geist, komm und bringe Heil.

Die Menschen sehnen sich nach der Wahrheit
in der Politik,
in den Medien,
in der Kirche.
Heiliger Geist, komm und bringe Wahrheit.

Die Menschen sehnen sich nach Glück
für ihre Kinder,
für ihre Liebsten,
für sich selbst.
Heiliger Geist, komm und bringe Liebe und Glauben.

Du trittst für uns ein.
Mit dir werden die Mächtigen weise und
die Reichen barmherzig
Mit dir wird deine Gemeinde mutig und
die Kirche eins.
Mit dir werden wir neu.
Heiliger Geist,
komm, atme in uns und verwandele die Welt
heute und morgen und alle Tage.

Höre, was wir dir persönlich sagen wollen: Stille

Und beten mit Jesu Worten:
Vaterunser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Lied: Verleih uns Frieden gnädiglich, EG 421

Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn du, unser Gott, alleine.

 

Segen

Gott segne Dich und er behüte Dich.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf Dich und gebe Dir Frieden. Amen.

Mit herzlichen Grüßen, Pfarrerin Brigitte Schöne
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Informationen:
Schon morgen feiern wir wieder Gottesdienst: Einen Regionalgottesdienst um 10 Uhr in unserem Gemeindegarten mit Pfrn. B. Schöne und Pfrn. B. Neubert (Predigt), Sabine Erdmann (Flügel) und Leila Schöneich (Blockflöte) Am Schluss lassen wir wieder Tauben fliegen!

Am kommenden Sonnabend, am 03.06.2023, laden wir um 11 Uhr zu einem Taufgottesdienst ein. Getauft wird Linus Häner. Mit Pfrn. B. Schöne und Alain Brun-Cosme (Orgel).

Am kommenden Sonntag, 04.06.2023 feiern wir um 12 Uhr Ökumenischen Gottesdienst auf der Steglitzer Festwoche, Bäkestraße.

Heute sammeln wir Kollekte für die Görlitzer Stadtmission e. V. und Görlitzer Suppenküche e. V.. und für die Kirchenmusik in unserer Gemeinde.

Spendenkonto: IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 26.05.2023
Wir leiten Ihre Kollekte ggf. weiter! Gern senden wir auch eine Spendenbescheinigung zu.