Geistliche Angebote

Andacht, Lieder und Fürbitten von Pfarrer Stefan Kuhnert

 

Goethe lebt ewig

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Goethe lebt ewig - Oma Lucie auch. Und wir alle genauso; wir leben auch ewig. Wieso ich darauf komme? Seien Sie gespannt auf diesen Gottesdienst!

 

 

Lied

Auf und macht die Herzen weit (EG 454)

https://www.youtube.com/watch?v=zfhAe6H-n1E

 

 

Psalm 146

Lobe den HERRN, meine Seele! / Ich will den HERRN loben, solange ich lebe, und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.

Verlasset euch nicht auf Fürsten; sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.
Denn des Menschen Geist muss davon, / und er muss wieder zu Erde werden; dann sind verloren alle seine Pläne.

Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was darinnen ist; der Treue hält ewiglich, / der Recht schafft denen, die Gewalt leiden, der die Hungrigen speiset.

Der HERR macht die Gefangenen frei.
Der HERR macht die Blinden sehend.
Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind.
Der HERR liebt die Gerechten.
Der HERR behütet die Fremdlinge / und erhält Waisen und Witwen; aber die Gottlosen führt er in die Irre.
Der HERR ist König ewiglich, dein Gott, Zion, für und für.

Halleluja!

 

 

Gebet

Allmächtiger Gott, Du hast den Glauben in unser Herz gelegt, dass wir Deiner Taten gedenken und ohne Furcht durchs Leben gehen. In Jesus Christus liegt unsere Hoffnung, dass wir nicht vergehen, sondern ewig leben. 
Seine Botschaft der Liebe macht diese Welt bis dahin zu einem besseren Ort. Daran wollen wir uns erinnern, das wollen wir nicht vergessen.
Amen.

 

 

Predigttext

Lukas 10,25-37 (Die Frage nach dem ewigen Leben. Der barmherzige Samariter)

Und siehe, da stand ein Gesetzeslehrer auf, versuchte Jesus und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?

Er antwortete und sprach: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst" (5. Mose 6,5; 3. Mose 19,18).

Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben. Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?

Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.

Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.
Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.

Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn; und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.

Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme.

Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war?
Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!

 

 

Lied

Strahlen brechen viele (EG 268,1-4)

https://www.youtube.com/watch?v=Ij4cMIBEOMA

 

 

Gedanken zum Predigttext

Die Frage des Gesetzeslehrers

Liebe Gemeinde,
Kennen Sie „auserzählte“ Geschichten – auserzählte Bibeltexte? 
Spötter nennen die Arche Noah auserzählt oder das Gleichnis vom verlorenen Sohn oder die Beispielerzählung vom Barmherzigen Samariter. – Goldstandard der Nächstenliebe.

Dann wollen wir doch mal gucken, ob wir aus der auserzählten Geschichte noch was rauskriegen! 

Erster Satz: “Kommt ein Gesetzeslehrer und fragt Jesus: Was muss ich tun, um das ewige Leben zu erlangen?”

Na ja, bei ewigem Leben denkt man an Friedhof oder ans jüngste Gericht oder das Reich Gottes auf Wolke Sieben.

“Die Seele in den Himmel springt, wenn das Geld im Kasten klingt!”
“Brave Mädchen kommen in den Himmel ... die anderen kommen überall hin.”

Ist denn die Frage nach dem ewigen Leben überhaupt noch modern? Die Frage ist doch nur von Belang, wenn man gleichzeitig das Gegenteil einkalkuliert: Wer nicht ewig lebt, schmort ewig in der Hölle! Ist denn das noch eine Angst – eine Hölle im Jenseits.

Nebenbei: eher müssen wir aufpassen, dass wir uns als Menschheit nicht das Diesseits zur Hölle machen. Die Predigten darüber kennen Sie sicherlich.

Deshalb nochmal von vorne: “Was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?”
Ewiges Leben – Leben nach dem Tod? Nach einem Gericht? Oder Leben ohne zu sterben? Oder trotz Tod weiterleben? Oder noch etwas ganz anderes.

Ich schlage mal ein paar Antworten vor: Wenn Du ewig leben willst, lass Dich nach Deinem Tod einfrieren, bis man erfunden hat, wie man Tote wieder auferwecken kann. – Ist Quatsch.
Oder – das ginge schon: Wenn Du ewig leben willst, werde Dichter! Goethe ist 1832 gestorben, er hat mehr Straßennamen als Adenauer.
Das gleiche gilt für Bach, Beethoven, Rembrandt, Kopernikus, Einstein, Brecht und Bonhoeffer. 
Alle schon tot, aber die kennt doch fast jeder und sie leben im Gedächtnis, in Formeln, in Bildern, in Melodien in Gedichten und Gedanken weiter.
Also Tipp: Wenn Du ewig leben willst, werde berühmt.

Es geht allerdingt auch eine Nummer kleiner: Solange ich lebe oder unsere Kinder, vergessen wir das Pflaumenkuchenrezept von Oma Lucie nicht – und ihre ganze Person auch nicht. 
Sie lebt, wie hoffentlich alle Verstorbenen, in dem weiter, was sie hinterlassen haben; 
und zwar ohne Nobelpreis, Straßennamen oder Geschichtsbücher. Sie lebt ewig in unserer Familie.

Man kann aber - und jetzt komme ich doch zu der auserzählten Geschichte von Barmherzigen Samariter – wir selbst können auch zu Lebzeiten schon am Ewigen teilhaben, wenn wir Jesus ernst nehmen.
Der Samariter hat den Überfallenen zufällig gefunden.
Ratschläge fürs ewige Leben:
Kümmere Dich um die, die Du Dir nicht aussuchst, sondern die Dir zufällig begegnen!
Wer ist denn mein Nächster?

Der Nächste ist der Ungesuchte.
Der Nächste ist der, der gerade da ist, auch wenn das gerade überhaupt nicht in den Kram passt.
Der Nächste ist der, der da ist, wenn man es eilig hat oder selber genug Sorgen hat.
Um den kümmere Dich, um ewig zu leben.

Das ewige Leben beginnt mit der unauserzählten Geschichten von ungesuchter aber getaner Liebe.
Amen.

 

 

Lied zum heiligen Abendmahl

Das sollt ihr, Jesu Jünger (EG 221)

https://www.youtube.com/watch?v=KgrKtInxS3Y

1. Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen:
Wir sind, die wir von einem Brote essen,
aus einem Kelche trinken, Jesu Glieder,
Schwestern und Brüder.

2. Wenn wir in Frieden beieinander wohnten,
Gebeugte stärkten und die Schwachen schonten,
dann würden wir den letzten heilgen Willen
des Herrn erfüllen.

3. Ach dazu müsse deine Lieb uns dringen!
Du wollest, Herr, dies große Werk vollbringen,
dass unter einem Hirten eine Herde
aus allen werde.

 

 

Vater Unser

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

 

 

Fürbittengebet

Herr, unser Gott, vieles ist uns selbstverständlich.
Aber gerade dafur wollen wir Dir heute Danke sagen:

Dass wir nicht hungern müssen, nicht frieren, dass es Menschen gibt, denen wir am Herzen liegen.

Umso mehr denken und bitten wir für die Menschen, denen Selbstverständliches fehlt:

Hilf uns, den Reichtum gerecht zu verteilen in unserem Viertel, in unserem Land, auf der Welt. Es ist genug für alle da, öffne die Herzen der Besitzenden.

Hilf uns, den Frieden weiterzuverteilen, in dem wir leben dürfen. Krieg, gleich wo und warum, soll nach Deinem Willen nicht sein. Gib allen Kriegsparteien den Mut und die Kraft zur Vergebung und zu fairen Lösungen.

Hilf uns, unsere Wut in Sanftmütigkeit zu verwandeln, um in Weisheit und Gelassenheit die vielfältigen Probleme, mit denen wir alle kämpfen, zu einem guteneEnde zu bringen.
Komm Du in unsere stolze Welt, schaffe Du Heil und Heilung, Recht und Gerechtigkeit.

Amen

 

 

Lied zum Ende des Gottesdienstes

Lasset uns mit Jesus ziehen (EG 384,1+4) 

https://www.youtube.com/watch?v=MXyZE8H270g

1. Lasset uns mit Jesus ziehen,
seinem Vorbild folgen nach,
in der Welt der Welt entfliehen
auf der Bahn, die er uns brach,
immerfort zum Himmel reisen,
irdisch noch schon himmlisch sein,
glauben recht und leben rein,
in der Lieb den Glauben weisen.
Treuer Jesu, bleib bei mir,
gehe vor, ich folge dir.

4. Lasset uns mit Jesus leben.
Weil er auferstanden ist,
muss das Grab uns wiedergeben.
Jesu, unser Haupt du bist,
wir sind deines Leibes Glieder,
wo du lebst, da leben wir;
ach erkenn uns für und für,
trauter Freund, als deine Brüder!
Jesu, dir ich lebe hier,
dorten ewig auch bei dir.

 

 

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.
Amen.
 

Eine gute Woche wünscht Ihnen Stefan Kuhnert, Pfr.

 

 

Informationen

Am kommenden Sonntag, 08.09.24 feiern wir um 10 Uhr Gottesdienst mit Lektorin Katja Tobolewski und Katrin Pinkert (Orgel).

 

Heute, 01.09.24 um 18 Uhr, gibt der Chor Canto Allegro (unter Leitung von Katrin Pinkert), sein Sommerkonzert in unserer Kirche. 50 SängerInnen werden dann vielfältige Klänge von Bach bis Abba in unserer Kirche zu Gehör bringen. Herzliche Einladung.

 

Schon jetzt herzliche Einladung zu den Ökumenischen Bibeltagen.

Am 16. September um 16 Uhr in der Bethelgemeinde (Schillerstraße 28).

Am 23. September um 18 Uhr im Gemeindehaus der Gemeinde Petrus-Giesensdorf (Parallelstr. 29).

Am 30. September um 16 Uhr bei uns in der Bachgemeinde. (Weitere Informationen dazu im September-Gemeindebrief, Seite 5.)


Die Kollekte sammeln wir heute in den Reihen für innovative, gemeindenahe diakonische Aufgaben (Diakonie Sonntag) und am Ausgang für den Unterhalt unseres Gemeindebusses.

IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 01.09.2024


Wir leiten Ihre Kollekte ggf. weiter. Gern senden wir auch eine Spendenbescheinigung zu.