Psalm, Lieder, Andacht und Gebet von Lektorin Katja Tobolewski
Spruch für die Woche:
Komrnt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Mt 11,28
Lied
Gott ist gegenwärtig (EG 165, 1 +6 +8)
https://www.youtube.com/watch?v=dbwhWCMo0ZY&list=RDdbwhWCMo0ZY&start_radio=1
1) Gott ist gegenwärtig.
Lasset uns anbeten
und in Ehrfurcht vor ihn treten.
Gott ist in der Mitten.
Alles in uns schweige
und sich innigst vor ihm beuge.
Wer ihn kennt,
wer ihn nennt,
schlag die Augen nieder;
kommt, ergebt euch wieder!
6) Du durchdringest alles;
lass dein schönstes Lichte,
Herr, berühren mein Gesichte!
Wie die zarten Blumen
willig sich entfalten
und der Sonne stille halten,
lass mich so
still und froh
deine Strahlen fassen
und dich wirken lassen!
8) Herr, komm in mir wohnen,
lass mein’ Geist auf Erden
dir ein Heiligtum noch werden!
Komm, du nahes Wesen,
dich in mir verkläre,
dass ich dich stets lieb und ehre.
Wo ich geh,
sitz und steh,
lass mich dich erblicken
und vor dir mich bücken!
Psalm 36
Die Quelle des Lebens
1 Von David, dem Knecht des Herrn, vorzusingen.
2 Es sinnt der Sünder auf Frevel /im Grund seines Herzens, er kennt kein Erschrecken vor Gott.
3 Er schmeichelt Gott vor dessen Augen und findet doch seine Strafe für seinen Hass.
4 Seine Worte sind falsch und erlogen, verständig und gut handelt er nicht mehr.
5 Er trachtet auf seinem Lager nach Schaden und steht fest auf dem bösen Weg und scheut kein Arges.
6 Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.
7 Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes /und dein Recht wie die große Tiefe. Herr, du hilfst Menschen und Tieren.
8 Wie köstlich ist deine Güte, Gott,dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!
9 Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.
10 Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,und in deinem Lichte sehen wir das Licht.
11 Breite deine Güte über die, die dich kennen,und deine Gerechtigkeit über die Frommen.
12 Lass mich nicht kommen unter den Fuß der Stolzen, und die Hand der Frevler vertreibe mich nicht!
13 Da sind gefallen die Übeltäter,sind gestürzt und können nicht wieder aufstehen.
Evangelium
Lukas 14, 16-24
Das große Abendmahl
16 Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. 17 Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit! 18 Da fingen sie alle an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 19 Und ein andrer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 20 Wieder ein andrer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet; darum kann ich nicht kommen. 21 Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. 22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. 23 Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. 24 Denn ich sage euch: Keiner der Männer, die eingeladen waren, wird mein Abendmahl schmecken.
Lied
Komm, sag es allen weiter (EG 225)
https://www.youtube.com/watch?v=Mo_ayif-iyw&list=RDMo_ayif-iyw&start_radio=1
Predigttext und Predigt
Jesaja 55,1-5 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017)
1 Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch!
2 Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und euren sauren Verdienst für das, was nicht satt macht?
Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben.
3 Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben!
Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen, euch die beständigen Gnaden Davids zu geben.
4 Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt, zum Fürsten für sie und zum Gebieter.
5 Siehe, du wirst Völker rufen, die du nicht kennst, und Völker, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen, deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat.
Hört mich denn niemand? Alle mal herhören! „Auf, alle Durstigen, kommt zum Wasser!“ – Nur zum Wasser?, schallte es der Stimme entgegen. Davon haben wir hier an den Wasserflüssen Babylons mehr als genug. Auch fehlt es uns nicht an Brot und dem täglichen Lebensmittelbedarf, sogar auf den Genuss von Wein und Milch müssen wir nicht verzichten. Außerdem haben wir das Geld dafür aus eigener Tasche, unserer Mühe Lohn, wir haben es schließlich sauer verdient und brauchen darum keine Almosen. Wir haben uns im fremden Land eingerichtet. Die siegreichen Machthaber gaben uns Land, um es zu bebauen und von den erwirtschafteten Erträgen zu leben, und wir können davon sogar unsere Steuern bezahlen. Hast du uns nichts Anderes anzubieten?
I
Die Stimme verstummt nicht, sie lässt sich nicht abhalten, auch wenn sie es schwer hat, sich Gehör zu verschaffen. „Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes zu essen haben und euch am Köstlichen laben.“ Sie wird nicht müde, noch und nocheinmal zu rufen: „Hört und kommt her zu mir! Hört, so werdet ihr leben!“
Wir leben doch!, schallte es der Stimme wieder entgegen, jetzt aber schon etwas verhaltener und ein wenig nachdenklicher. Denn für die hebräischen Ohren der Adressaten damals im sechsten Jahrhundert vor Christus klang in dem Höraufruf etwas von einem Leben an, das mit Geld und Gut nicht zu bezahlen ist: Euer Herz wird aufleben, euer ureigenes Fühlen und Wünschen nach erfülltem Leben, nach Lebenssinn und Verstehen. Innere Sättigung. Seelennahrung. Lebensbrot. Ströme lebendigen Wassers. Um daran teilzuhaben, braucht ihr kein Geld. Nur ein offenes Ohr. „Hört!“
II
Der Ruf, der sich zunächst vordergründig wie marktschreierisch anhörte und für die täglichen Lebensmittel warb, die durch eigener Hände Arbeit besorgt werden konnten, wurde überraschend transparent für etwas, das wirklich menschlichen Durst und Hunger stillen kann, den Hunger und Durst nach Leben in seiner wesensmäßigen Fülle. Für die Deportierten in Babylon war ein solches Leben aus dem Blick geraten. Zu Beginn ihres erzwungenen Aufenthaltes in der Fremde hatte sie noch Hoffnung beseelt, als sie sich an den Wasserflüssen Babylons zu den Gottesdiensten versammelten und sich vor Gott unter Tränen nach ihrer Heimat sehnten: „An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten“ (Psalm 137).
Aber bald hatten viele ihren Traum, bald zurückzukehren, aufgegeben. Ihr Gottvertrauen schwand. Sich resigniert dem Schicksal fügen? Ihre Harfen hängten sie in die Weiden. Ihr Gesang verstummte. Nur nicht jene Stimme. Sie wurde umso lauter. „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ Jetzt kündigt sie an, wozu sie so eindringlich geworben und eingeladen hatte. „Hört doch auf mich!“ Es war, wie wir aus dem biblischen Zusammenhang wissen, die Stimme eines Propheten, der mit seinem Volk im Exil lebte. Weil sein Name nicht überliefert ist, wird er der „Zweite Jesaja“ („Deuterojesaja“) genannt. Denn mit seiner Einladung zu hören, schöpfte er aus der Botschaft des früheren Propheten Jesajas.
„Hört doch auf mich!“ Die Worte des unbekannten Propheten werden in seinem Mund zur Stimme Gottes, „des Heiligen Israels“: „Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen“. Galt diese Verheißung einst dem König David, wird sie aktuell dem Volk im Exil zugesprochen und mit ihm auf ganz Israel. Ein ewiger Bund, nach Katastrophen und Zusammenbruch eine bleibende und unverbrüchliche Gemeinschaft mit einem rettenden und segnenden Gott. Hoffnung blüht auf, Vertrauen in das Leben und in die Zukunft: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen“ (Jesaja 42,3).
Kraft zum Durchhalten. Aus der Quelle des Lebens schöpfen. Sich „am Köstlichen laben“. Weitergehen unter dem Segen des Heiligen Israels. „Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder bei dir Zuflucht haben“ (Psalm 36,8). War einst König David zum Zeugen für Gott unter den Völkern berufen, wird es in bedrängter und für Viele hoffnungsloser Gegenwart Israel.
III
„Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meiner Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Welt“, antwortet ein halbes Jahrtausend später der auferstandene Jesus seinen Jüngern auf ihre Frage nach der Zukunft Israels (Apostelgeschichte 1,8). Die Stimme jenes unbekannten Propheten war Jesus aus seiner Bibel, den Heiligen Schriften Israels, vertraut, wenn er in der Bergpredigt die Menschen „selig / glücklich“ preist, „die hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit“, „denn sie sollen satt werden“ (Matthäus 5,6). Wie die prophetische Stimme so nimmt auch Jesus in Kauf, eine Stimme unter vielen anderen zu sein und im Stimmengewirr überhört zu werden – wie heute seine Einladung im Wochenspruch: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matthäus 11,28). Aber der prophetische Ruf bleibt. Hört ihn heute jemand? Alle mal herhören! „Auf, alle Durstigen, kommt zum Wasser!“ – „Hört, so werdet ihr leben!“
Quelle: Kirchenrat Pfarrer Dr. theol. Heinz Janssen, Dozent für Biblische Studien an der Moriah Theologischen Hochschule in Tangerang / Indonesien
Lied
Wir haben Gottes Spuren festgestellt
https://www.youtube.com/watch?v=SYoRkpPNpu0&list=RDSYoRkpPNpu0&start_radio=1
Gebet
Herr Jesus Christus,
du rufst alle zu dir,
die schwere Lasten tragen.
Du versprichst, unserer Seele Ruhe zu schenken.
So kommen wir zu dir
und vertrauen dir an, was uns beschwert.
Wir bitten dich für alle, die nicht schlafen können,
weil jede Nacht Raketen fliegen und Bomben fallen;
weil sie kein sicheres Zuhause haben;
weil sie überlastet sind;
weil das Geld nicht reicht;
weil ihre Liebe zerbricht;
weil sie Angst haben um ihre Kinder;
weil das Gedankenkarussell nie aufhört.
Wir bitten dich:
Schenke allen unruhigen Seelen deine verheißene Ruhe.
Lass Friede werden in der Ukraine, in Israel,
in Gaza, im Iran, im Sudan, in Syrien und überall,
wo Krieg und Gewalt regieren.
Lass Friede werden in unserem persönlichen Leben.
Lass unser Herz Frieden finden in dir,
auch wenn die Welt noch voller Unfrieden ist.
Wir bitten dich für alle, die hungrig sind an Leib und Seele.
Für alle, die von Dürre oder Überschwemmungen betroffen sind;
deren Ernte ausbleibt;
für alle, denen die Früchte ihrer Arbeit geraubt werden;
für die Eltern, die ihren Kindern nichts zu essen geben können
und die nicht wissen, wie es weitergeht.
Wir bitten dich für alle, die einsam bleiben;
die keinen haben, für den sie den Tisch decken können,
und die niemand zum Essen einlädt.
Wir bitten dich heute besonders für die,
die im Umgang schwierig sind;
neben denen niemand sitzen möchte;
die es allen schwer machen, mit ihnen Gemeinschaft zu haben.
Wir bitten dich:
Lass den Hunger enden,
den leiblichen und den seelischen.
Schaffe Gerechtigkeit für die Entrechteten,
und heile unsere Seelen mit deiner Liebe.
Wir bitten dich für alle, die deinen Ruf ausrichten.
Für deine Kirche in der ganzen Welt;
für alle, die deine Liebe bezeugen in Wort und Tat,
die dir dienen mit ihrem ganzen Leben.
Für unsere eigene Gemeinde;
für alle, die Verantwortung tragen
und um den Weg unserer Kirche ringen.
Wir bitten dich:
Erfülle sie mit deinem Geist.
Bewahre sie vor Verzagtheit und Überforderung.
Lass sie erkennen, was du von uns und für uns willst.
Erfülle uns alle von neuem mit der Freude des Glaubens,
der Kraft der Hoffnung und dem Feuer der Liebe,
damit alle Menschen und auch wir selbst immer wieder deine Einladung vernehmen
und dich finden können.
Herr, die Welt ist voller Unfriede und Hunger,
aber bei dir finden wir Fülle und Frieden.
Denn du bist unser Alles:
Unser Licht, unser Leben, unser Heil;
unsere Speise, unser Trank, unser Gott.
Amen.
Quelle: Wochengebet der VELKD, www.velkd.de
Vaterunser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
Lied
Großer Gott, wir loben dich (EG 331, 1 +3 +5)
https://www.youtube.com/watch?v=vP3l67HRXz4&list=RDvP3l67HRXz4&start_radio=1
1) Großer Gott, wir loben dich,
Herr, wir preisen deine Stärke.
Vor dir neigt die Erde sich
und bewundert deine Werke.
Wie du warst vor aller Zeit,
so bleibst du in Ewigkeit.
3) Heilig, Herr Gott Zebaoth!
Heilig, Herr der Himmelsheere!
Starker Helfer in der Not!
Himmel, Erde, Luft und Meere
sind erfüllt von deinem Ruhm;
alles ist dein Eigentum.
5) Dich, Gott Vater auf dem Thron,
loben Große, loben Kleine.
Deinem eingebornen Sohn
singt die heilige Gemeinde,
und sie ehrt den Heilgen Geist,
der uns seinen Trost erweist.
Bekanntmachungen:
Herzliche Einladung zum 2. church@night am Freitag, den 04.07.2S, 20 Uhr mit Pfr. Oliver Matri und Team.
Am kommenden Sonntag feiern wir Abendmahls-Gottesdienst mit Prädikant Hajo Fentz und Dorina Adelberger (Klavier) und Gabi Berg
(Flöte). Unsere dann eingebaute Orgel wird erst im Festgottesdienst zum Sommerfest am 13.07.25 (12 Uhrl) erstmalig erklingen. Für
unser Sommerfest bitten wir noch um helfende Hände und Kuchen-/Salatspenden. Bitte melden Sie sich gerne bei Georgia Washington.
Heute sammeln wir Kollekte für die Evangelische Behindertenhilfe und die Kindergottesdienstarbeit in unserer Gemeinde.
Spendenkonto: IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 29.06.2025 (und gewünschter Verwendungszweck)
Wir leiten Ihre Kollekte ggf. weiter! Gern senden wir auch eine Spendenbescheinigung zu.