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Psalm, Lieder und Gebet von Pfarrerin Brigitte Schöne

Ostern im Herbst

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Biblischer Spruch für die Woche:

"Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen 

und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium." 

2. Tim 1,10b

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Ostern im Herbst – so möchte ich diesen Gottesdienst nennen.

Zu Beginn des Herbstes feiert dieser 16. Sonntag nach Trinitatis Ostern. Es geht in den Texten heute um die Lebensmacht Jesu, die den Tod überwindet

-        im buchstäblichen Sinne – wir werden von Lazarus hören

-        aber auch im übertragenen Sinne – dass wir aus den Leblosigkeiten unseres Lebens herausfinden können.

Wir erleben uns im Leben immer wieder in Grenzsituationen, die aussichtslos erscheinen.

Aber, so sagt die Bibel, wer nach Gott fragt, dessen Situation ist niemals aussichtslos.

 

Schön, dass Sie sich Zeit für diese Andacht nehmen.

 

Vielleicht wundern sich jedoch: Heute, am ersten Sonntag im Oktober, feiern die evangelischen Gemeinden traditionell das Erntedankfest… Dann sei Ihnen erklärt: Wir in der Bachgemeinde haben wegen des Feiertages am Freitag und des damit verlängerten Wochenendes bereits am letzten Sonntag Erntedankfest gefeiert. So lassen wir heute die Lieder und Texte des 16. Sonntags nach Trinitatis auf uns wirken. 

 

Lobe den Herren, oh meine Seele (Ev. Gesangbuch Nr. 303, 1-3 und 8)

1) Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in' Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat.
Halleluja, Halleluja.

2) Fürsten sind Menschen, vom Weib geboren,
und kehren um zu ihrem Staub;
ihre Anschläge sind auch verloren,
wenn nun das Grab nimmt seinen Raub.
Weil denn kein Mensch uns helfen kann,
rufe man Gott um Hilfe an.
Halleluja, Halleluja.

3) Selig, ja selig ist der zu nennen,
des Hilfe der Gott Jakobs ist,
welcher vom Glauben sich nicht lässt trennen
und hofft getrost auf Jesus Christ.
Wer diesen Herrn zum Beistand hat,
findet am besten Rat und Tat.
Halleluja, Halleluja.

8) Rühmet, ihr Menschen, den hohen Namen
des, der so große Wunder tut.
Alles, was Odem hat, rufe Amen
und bringe Lob mit frohem Mut.
Ihr Kinder Gottes, lobt und preist
Vater und Sohn und Heilgen Geist!
Halleluja, Halleluja.

 

Der Psalm, das biblische Gebet verknüpft das soziale Rettungshandeln Gottes mit der Rettung vom Tod. Gott ist der, der „die Einsamen nach Hause bringt“ und er ist „ein Herr, der vom Tode errettet“.

 

Psalm 68            (ausgewählte Verse: 4–7.20–21.35–36)

Die Gerechten aber freuen sich und sind fröhlich vor Gott

und freuen sich von Herzen.

 

     Singet Gott, lobsinget seinem Namen!  

     Macht Bahn dem, der auf den Wolken einherfährt;

     er heißt Herr. Freuet euch vor ihm!

 

Ein Vater der Waisen und ein Helfer der Witwen

ist Gott in seiner heiligen Wohnung,

 

     ein Gott, der die Einsamen nach Hause bringt, der die    

     Gefangenen herausführt, dass es ihnen wohl gehe;

     aber die Abtrünnigen bleiben in dürrem Lande.

 

Gelobt sei der Herr täglich.

Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. 

 

    Wir haben einen Gott, der da hilft,

    und den Herrn, einen Herrn, der vom Tode errettet.

 

Gebt Gott die Macht! Seine Herrlichkeit ist über Israel

und seine Macht in den Wolken.

 

    Zu fürchten bist du, Gott, in deinem Heiligtum. 

    Er ist Israels Gott.

    Er wird dem Volk Macht und Kraft geben. Gelobt sei Gott!

 

Gebet              

Gott, die Menschen um uns spüren, wes Geistes Kind wir sind.

Sie nehmen wahr, was uns treibt,

wovon wir uns jagen lassen,

was uns die Kraft zum Leben und Lieben nimmt.

Die Menschen um uns erleben, dass wir 

               ängstlich sind

               oder gleichgültig

               oder erschöpft und abgewandt.

Gott, Du hast in uns deinen Geist gelegt,

damit wir in uns ruhen.

Hilf uns, dass wir Deinem Lebensatem Raum geben.

Gott, erbarme Dich unser.

 

Zuspruch

Gott sagt uns im Wochenspruch zu:

"Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium." (2. Tim 1,10b)

So können wir vertrauen und geben wir ihm die Ehre.

 

Gebet              

Gott,

du bist die Quelle,

aus der wir ohne Ende schöpfen können,

wenn wir müde und matt sind.

 

Fröhlichkeit und Freude,

Kraft und Energie,

Gelassenheit und Ruhe

Hoffnung und Zuversicht,

Trost und neuen Lebensmut –

immer wieder stillst du unseren Durst nach allem,

was wir zum Leben brauchen,

nötig wie Wasser.

 

Wir danken Dir,

Gott,

der du uns durch deinen Sohn Jesus Christus

das Wasser des Lebens gebracht hast

und uns erfrischst

durch deinen Heiligen Geist.       

                        

Mitten in seinem Evangelium geht Johannes ans Eingemachte. 

Jesus zeigt, Gott ist da.

Er handelt, auch wenn der Tod um sich greift.

Dann gilt: Auferstehen und Leben, das ist jetzt.

Lesen wir im Johannesevangelium.

 

Evangelium: Johannes 11,1.3.17–27. 38b–45    Die Auferweckung des Lazarus

Es lag aber einer krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Marta. Maria aber war es, die den Herrn mit Salböl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar getrocknet hatte. Deren Bruder Lazarus war krank. Da sandten die Schwestern zu Jesus und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank. 

Da kam Jesus und fand Lazarus schon vier Tage im Grabe liegen. Betanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden aber waren zu Marta und Maria gekommen, sie zu trösten wegen ihres Bruders.

Als Marta nun hörte, dass Jesus kommt, ging sie ihm entgegen; Maria aber blieb im Haus sitzen. Da sprach Marta zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Was du bittest von Gott, das wird dir Gott geben. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta spricht zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tage. Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt.

Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag davor. Jesus spricht: Hebt den Stein weg! Spricht zu ihm Marta, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinkt schon; denn er liegt seit vier Tagen. Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da hoben sie den Stein weg.

Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sagte ich’s, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast. Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lasst ihn gehen! Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn.

Predigt 

Gnade sei mit Euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Bruder und Heiland Jesus Christus.

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Schwestern und Brüder heute am Erntedank-Tag.

kennen sie so eine Frage:

„Du bist doch von der Kirche! – Was glaubst denn du?“ 

Sind sie schon mal so gefragt worden? Oder stellt man nur mir - der Pfarrerin- diese Frage? (Ich hoffe ja nicht! J)

 

„Du bist doch von der Kirche! –Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?“

So fragten mich vielmals die Auszubildenden, mit denen ich fast 14 Jahre lang gearbeitet habe. 

Und die Konfis heute fragen auch hin und wieder: „Glauben sie wirklich, dass es sowas wie Auferstehung gibt?

 

Und dann: In Gesprächen anlässlich der bevorstehenden Beerdigung eines Familienangehörigen steht die Frage eigentlich fast immer im Raum, ausgesprochen oder unausgesprochen.

„Sie sind doch die Pfarrerin! –sagen Sie doch!...“

 

Ich antworte natürlich. Wer kann sich solchen Fragen entziehen?! 

Ich stammele meistens erst ein bisschen, muss mich warm reden und antworte dann in – auch für mich gefühlt - zu langen Ausführungen. 

Ich spreche von „bei Gott aufgehoben sein“, auch von „Auferstehung“. Ich sage: „Wir haben da nur Bilder/die Bibel spricht in Bildern“ und: „in den biblischen Bildern geht es immer um Gottes gute Nähe“. Doch ich fühle mich meist nicht ganz wohl mit meinen Antworten. Ich frage mich, ob diese Erklärungen etwas mit dem Leben der Fragenden, mit unserem Leben zu tun haben, mit unserem Alltag heute. Wer am Ende seines Lebens steht, wer einen geliebten Menschen verloren hat, möchte das genau wissen. Ich kann aber nichts Genaues sagen…

Auferstehung ist etwas, das nach dem Leben auf dieser Erde steht, etwas, das sehr weit weg ist und in jeder Weise unfassbar. Es ist mit dem Kopf und den Händen nicht zu fassen. Allein mit dem Herzen kommen wir dem näher.

 

In dem Predigttext heute aber, den uns Frau Kummer vorhin gelesen hat, wird nicht nur von einer zukünftigen Auferstehung der Toten gesprochen, nein, sie geschieht sogar. Sie geschieht, so ist es erzählt, mitten im Leben: Jesus sagt zu Lazarus, der seit 4 Tagen in einer Höhle begraben liegt: Komm heraus! - Und dieser kommt heraus.

 

Das zu glauben, fällt unendlich schwer. Solche Bibelabschnitte lassen selbst geübte Bibelleser schwer atmen. Wie junge Menschen, Teenager darauf reagieren, oder Menschen, die der Kirche und dem Glauben fern stehen bzw. die eher abgeneigt sind von allem, was mit Kirche und Bibel und Glauben zu tun hat, müssen wir nicht lange fragen. Es bleibt ihnen meist fremd. Und deshalb mag diese Wundergeschichte den Zugang zum Glauben gerade unmöglich zu machen und sogar Grund sein, sich einmal mehr zu distanzieren. Nach dem Motto: Ich habe es ja gewusst, dieser Glaubenskram hilft mir auch nicht weiter.

 

Es gibt so viele Einsprüche zu dieser Wundergeschichte. Auch mir geht das so. Allein die Tatsache, dass Sterben zum Leben dazu gehört. Demzufolge muss auch Lazarus einmal sterben. Nun muss er das – der Arme - zweimal durchmachen… Das erscheint doch sehr abwegig und unverständlich. 

Und wenn wir uns erinnern, wie schwer und aus welchen Nöten heraus Menschen oft sterben, kann es nicht wünschenswert erscheinen, sondern mutet eher noch grausam an.

 

Andererseits können wir auch fragen: Warum tut Jesus das nicht öfter? Bringt nicht nur hier einen Menschen zum Leben zurück, sondern immer wieder? Warum geschieht das nicht auch der Familie, die nun ohne die so unerwartet und jung verstorbene Mutter seit Wochen völlig fassungslos ist?!

Wie oft wünschen wir uns die Möglichkeit, Todesfälle rückgängig, ungeschehen machen zu können.

 

Johannes, der Evangelist, der diesen Text hier verfasst hat, weiß das natürlich. Er lenkt unsere Aufmerksamkeit auf ein neues Verständnis dessen, was Auferstehung heißt. Er verbindet die Auferstehung mit der gegenwärtigen Wirklichkeit.

 

Erinnern wir uns noch einmal. Da sind die beiden Schwestern Maria und Martha, über die wir in der Bibel mehrmals lesen können und von denen wir wissen, dass sie, gemeinsam mit ihrem Bruder Lazarus, Freunde Jesu sind, enge Freunde sogar. Diese Schwestern lassen Jesus rufen, weil ihr Bruder Lazarus sehr krank ist: „Herr, siehe, der den du lieb hast liegt krank.“ Maria und Martha vertrauen darauf, dass Jesus helfen kann. Aber Jesus geht nicht hin. Vielmehr noch wartet er und lässt wissentlich das Unglück geschehen. 

 

Wer ist Jesus hier? Statt wie er es sonst tut - zu stärken, aufzuhelfen, zu heilen - lässt er hier zutiefst schmerzhafte Dinge geschehen.

Als er dann eintrifft in Bethanien, ist Lazarus bereits gestorben und seit vier Tagen begraben.

Dieses Verhalten Jesu ist sehr irritierend, aber – so versucht Johannes es uns darzustellen – es hat einen Hintergrund: Das Leben hier und heute und das Leben nach dem Tod sind für Jesus nichts Getrenntes. Beide Leben sind für ihn eine Wirklichkeit. Deshalb scheint es für Jesus keinen Unterschied zu machen, ob Lazarus lebt oder stirbt und tot ist, und er lässt sich Zeit, nach Bethanien zu kommen. Für Jesus ist die Beziehung zu Lazarus weiterhin ungebrochen und er tut sogar so, als müsste es allen Menschen, die mit Lazarus eng verbunden waren, so gehen.

 

Uns will das nicht reichen. Wir möchten mit dem geliebten Menschen alle nur erdenkliche Lebenszeit verbringen. Wir möchten, dass zwei junge Mädchen – 4 und 6 Jahre – ihre Mutter haben! Wir möchten, dass eine junge lebensfrohe Frau eine Lebenszeit hat wie Menschen ihrer Generation und in diesem Land im Durchschnitt eben haben.

Dass das Leben auf dieser Welt endlich ist, ist auch für Jesus eine unumstößliche Realität und Tatsache. Er zeigt jedoch – und das ist eine gute Nachricht, die uns zugleich sehr herausfordert: Leben ist mehr als das Erdenleben. Leben hier auf Erden und Leben nach dem Sterben ist verbunden und ist eine übergreifende Einheit, die Gott geschaffen und so gewollt hat.

 

Auch Jesus weint in Bethanien am Grabe des Lazarus. Aber er weint nicht aus Trauer über Lazarus, sondern angesichts der Qual und des Leids, welche er in den Augen der Maria und der anwesenden Trauernden sieht. Sie quälen sich, weil sie nicht sehen, was er doch weiß: Lazarus lebt. Anders, als wir es vorstellen, aber er lebt. In dieser Situation, angesichts der Trauer und des Leids der Menschen, wird Jesus aktiv. Er handelt, um den Menschen die Augen zu öffnen. Was immer es war, was Jesus da tat, ein Lebendigmachen des toten Körpers oder nicht. Auf jeden Fall wurde Lazarus den Menschen wieder ganz lebendig. Es geschah eine Auferstehung und sie konnten sehen, was für Jesus Realität ist. Lazarus lebt. Jesus öffnete den Menschen die Augen und sie glaubten. Sie erkannten, dass wir alle im Leben bleiben, auch wenn wir sterben. Das ist Leben, wie Gott es beschreibt: Eine Leben und Tod übergreifende Wirklichkeit. Das ist das Reich Gottes, bestehend aus dem Leben hier auf Erden und dort nach dem Tod.

 

So ein über die Grenzen des Lebens hinaus bestehendes Reich des Lebens, so eine Einheit, ermöglicht uns dann auch, was Jesus hatte: Nämlich eine Verbindung zu geliebten Menschen über den Tod hinaus zu haben. Sie hat eine andere Qualität, aber sie ist da.

Die Schriftstellerin Luise Rinser hat in ihrem Buch „Mirjam“ die Auferstehung des Lazarus nacherzählt. Sie beschreibt in ihren Worten und nach ihrer Vorstellung, wie sich das ereignet hat. Über Lazarus nach seiner Auferweckung schreibt sie: Er war, wie er immer gewesen war, und doch ein anderer. Nie vorher war uns (den umstehenden Menschen) aufgefallen, dass er Jesus ähnlich sah. Auch den anderen fiel es auf.“ (S. 232). Lazarus ist da, aber verändert.

 

„Er hat dem Tod die Macht genommen“ singen wir, vor allem zur Osterzeit. Das will bedeuten, Jesus hat uns die Angst genommen vor der Endlichkeit. Vor dem Nichts, das in Frage stellt, was wir im Leben versucht, erreicht, geträumt haben.

 

Aber was, wenn wir diese Wirklichkeit Gottes gar nicht wollen? Wenn es gerade tröstlich ist, dass da ein Endpunkt steht? Wenn Menschen der Gedanke vom endgültigen Ende sogar lieb ist? 

 

Ich kann das eigentlich nicht nachvollziehen. Ist es eine Haltung aus Enttäuschung? - Weil Menschen das Leben mehr als Belastung empfinden denn als Geschenk? Hat es etwas Beruhigendes? – Weil ein Ende von Etwas auch etwas Gutes sein kann? Vielleicht sind viele Menschen auch einfach besonders rational?

 

Ihnen mag dann eher zugänglich sein, was Jesus auch noch vermitteln will:

An dieser Stelle weist uns Jesus in besonderer Weise auf das Leben hin. Das Leben wie GOTT es eigentlich will. Leben soll nichts sein, was wir eigentlich überstehen sollen, sondern etwas, dass wir lieben und dem wir uns immer wieder mit Freude zuwenden können, wofür wir dankbar sein können. Die Geschichte von der Auferweckung des Lazarus ist insofern auch eine Geschichte, die von der Auferweckung im Leben spricht. Von der Auferweckung von Menschen, die leben, aber doch innerlich nicht viel Leben spüren. Die ausgebrannt sind oder die die Hoffnung verloren haben. Jesus sagt zu Lazarus: „Komm heraus!“ Und zu den Umstehenden: „Löst die Binden und lasst ihn gehen.“ Es ist die Rede von der Erweckung der eigenen Aktivität von Menschen mit nur kleinen inneren Lebensflammen. Es ist die Rede ebenso von der Erweckung der Aktivität der umstehenden Menschen, die dieser Person zum Leben verhelfen können.

Gottes Reich meint Leben. Dieses Reich umfasst das Diesseits und das Jenseits, umfasst uns Lebende und unsere Toten. Ein Reich, das ohne Angst sein soll. Im Diesseits und im Jenseits.

Amen. Wahrlich, so soll es sein.

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

 

Fürbitten:

Du Gott unseres Lebens,
unser Atem,
unsere Hilfe.
Wenn der Tod nach dem Leben greift,
bist du unsere Hoffnung.

Du hast Macht über den Tod.
Du kennst die, deren Ziel es ist,
andere zu töten und sich selbst zu feiern.
Wir bitten dich um Leben für 
die Menschen in der Ukraine,
in Gaza und Israel,
im Sudan.
Wir bringen vor dich
die Verletzten,
die Witwen und Waisen,
die von Krieg gezeichneten Seelen
und die verwüsteten Landschaften.
Sprich du dein: Komm heraus.
Erbarme dich.

Du hast Macht über den Tod.
Du kennst den Schmerz der Verachteten.
Wir bitten dich um Leben für
die Verfolgten und Verängstigten,
die Gedemütigten und Unterdrückten,
die Mädchen und Frauen in Afghanistan.
Wir bringen vor dich
die, die Hoffnung verloren haben, 
denen die Kraft zum Widerstehen genommen wird,
die Kranken und alle, die ihnen helfen.
Sprich du dein: Komm heraus.
Erbarme dich.

Du hast Macht über den Tod.
Du siehst mit Liebe auf deine Schöpfung.
Wir danken dir für alle guten Gaben,
für die Ernte,
die Tiere, mit denen wir leben,
für die Felder und Wälder.
Wir bringen vor dich
die bedrohten Arten,
die Flüsse und Meere,
die schmelzenden Gletscher.
Sprich du dein: Komm heraus.
Erbarme dich.

Du hast Macht über den Tod.
Du siehst die Liebe der Menschen.
Wir bitten dich um Leben für
die, die dir vertrauen,
deine Gemeinde in aller Welt
und hier an unserem Ort.
Wir bringen vor dich
unsere Kinder und Jugendlichen,
alle, die zu uns gehören
und die, für die wir Verantwortung haben.
Du bist der Gott unseres Lebens,
unser Atem,
unsere Hilfe.
Durch Jesus Christus rufen wir zu dir:
Erbarme dich –
Heute und alle Tage.

In der Stille beten wir zu dir: STILLE

Du bist der Gott unseres Lebens,
unser Atem,
unsere Hilfe.
Durch Jesus Christus bitten wir dich:
Begleite uns. 

Vaterunser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Lied (EG 421)   Verleih uns Frieden gnädiglich 

Herr Gott, zu unsern Zeiten.

Es ist doch ja kein andrer nicht,

der für uns könnte streiten, 

denn du, unser Gott, alleine.

 

Sendung:

Geht hin und verkündet das Leben

da, wo es schwach wird,

da, wo es schwer wird,

da, wo es dunkel wird,

da, wo kein Anfang in Sicht ist.

Geht hin in der Freude von Ostern.

 

Segen

Gott segne Dich und er behüte Dich.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf Dich und gebe Dir Frieden. Amen.

Mit herzlichen Grüßen, Pfarrer Oliver Matri und Pfarrerin Brigitte Schöne

Teilen Sie uns gern Ihre Gedanken zum Gottesdienst oder Ihre Anregungen mit - wir freuen uns:  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Bekanntmachungen

Herzliche Einladung zur Kinderkirche am Samstag, den 11.10.2025 um 15 Uhr mit Katja Tobolewski und Albrecht Gündel-vom Hofe.

 

Den nächsten Sonntags-Gottesdienst feiern wir am 12. Oktober 2025 um 10 Uhr mit Pfarrer Oliver Matri. Unser Instrumentalensemble und unser Gemeindechor werden den Gottesdienst musikalisch gestalten.

Herzliche Einladung zu unserem nächsten Konzert „Bach trifft Gershwin“ mit Sax à la carte, Sonntag,12.10.25 um 18 Uhr.

Der neue Gemeindebrief ist da und liegt aus! Sie können sich den Gemeindebrief auch auf unserer Webseite herunterladen.

Wir danken für die Kollekten am vergangenen Sonntag. Heute sammeln wir für „Kirchen helfen Kirchen“ und für die Arbeit mit Konfirmanden (Konfi-Fahrt). 

 

Spendenkonto: IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 04.10.2025 (und gewünschter Verwendungszweck)

Wir leiten Ihre Kollekte ggf. weiter! Gern senden wir auch eine Spendenbescheinigung zu.